Land NRW unterstützt PlasmidFactory mit 4 Mio Euro für Kapazitätserweiterungen

Biotechnologisches Unternehmen aus Ostwestfalen rückt durch Kapazitätserweiterung zur Beteiligung an der Impfstoffproduktion in den Fokus

22.01.2021 - Deutschland

Die PlasmidFactory GmbH & Co. KG, seit 2000 in Bielefeld beheimatet, arbeitet seit vielen Jahren mit weltweit führenden mRNA-Produzenten eng zusammen und stellt Plasmid-DNA als essentiellen Ausgangsstoff für deren Impfstoff-Produktion her, welche sich in den entsprechenden (prä-)klinischen Studien als außerordentlich wirkungsvoll erwiesen hat.

Minister Prof. Pinkwart vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW (MWIDE) folgt am 22. Januar der Einladung, das Unternehmen – coronabedingt leider nur virtuell – kennenzulernen, einen virtuellen Rundgang durch die Produktion zu machen und Expansionsflächen in Augenschein zu nehmen, die für neue Produktionskapazitäten zur Herstellung von Plasmid-DNA, als Schlüsselsubstrat zur Produktion von mRNA-Impfstoffen – z.B. Covid19-Vakzine – verwendet werden.
Seit Beginn der Covid19-Pandemie hat die PlasmidFactory zahlreiche für 2020 geplanten Projekte zur regulären DNA-Herstellung verschoben, um unmittelbar zu helfen, den enormen Bedarf an DNA dieser Qualitätsstufe zu decken.

Neue Kapazität durch Erweiterungsbau

Die PlasmidFactory plant daher nun in außergewöhnlich kurzer Zeit eine Produktionsanlage zu etablieren, mit der die enormen Mengen an Plasmid-DNA hergestellt werden können, die aktuell dringend benötigt werden, um die pharmazeutische Herstellung des Covid19-Impfstoffes zu unterstützen und eine Expansion der Herstellungskapazitäten der Abnehmer zu ermöglichen.

Die in Aussicht gestellte Förderung des Landes NRW hilft dabei, diese enormen Anstrengungen und Aufwendungen kurzfristig hier in OWL möglich zu machen.

Die als mRNA-Vakzine bekannt gewordene Strategie zum Schutz vor dem Virus CoV-2, aber auch vor zukünftig ggf. zu erwartenden weiteren Pandemien durch virale Krankheitserreger, ist aus der Sicht des Unternehmens alternativlos hinsichtlich der erwarteten Patientensicherheit. Wichtiges Augenmerk liegt hier auch insbesondere auf der Entwicklungsgeschwindigkeit, da die mRNA-Vakzine auf DNA basiert, die sehr schnell, aber in der Vergangenheit nicht in den nun gefragten Maßstäben und zugleich hoher Qualität herstellbar waren.

Konkret soll eine Anlage zur Plasmid-DNA-Herstellung in Modulbauweise auf dem Gelände neben der PlasmidFactory erstellt werden, welche innerhalb einer Frist von wenigen Monaten zu einem Hochleistungslabor zur DNA-Herstellung ausgerüstet werden soll, so dass ab dem Sommer in Bielefeld der – aktuell stetig steigende – Bedarf an Ausgangssubstrat für die Impfstoffproduktion gedeckt werden kann.
Durch die Modulbauweise können vorgefertigte Raumteile in kurzer Zeit zu einer Produktionseinheit zusammengeführt werden, in der der Herstellungsprozess mit Fermentation, Extraktion und Reinigung der Plasmid-DNA incl. Medienvorbereitung und Lagerkapazität stattfinden kann.

Weltweit lang anhaltender Bedarf

Die PlasmidFactory hat sich seit dem Jahr 2000 darauf spezialisiert, DNA in außerordentlich hoher Reinheit für die Forschung im Bereich Gentherapie und Genetische Impfstoffe herzustellen und arbeitet sowohl wissenschaftlich als auch als Zulieferer weltweit mit Hochschulen, biotechnologischen und Pharma-Unternehmen zusammen. Am Standort Bielefeld wird die gesamte Herstellung sowie Forschung und Entwicklung gebündelt. Es gibt eine sehr enge Kooperation mit der Universität Bielefeld, was die Verfügbarkeit von hoch motivierten jungen Mitarbeitenden und die Einbindung in aktuelle Forschungsthemen und Technologien sicherstellt.

Durch die weltweit extrem schwierige Verfügbarkeit von Hilfs- und Ausgangsstoffen und speziell der Schlüsselsubstanz DNA zur Pharmaproduktion des Impfstoffs besteht ein außergewöhnlicher und noch sehr lange anhaltender Bedarf daran, der somit innerhalb Nordrhein-Westfalens (sowie Deutschlands bzw. der Europäischen Gemeinschaft) gedeckt werden könnte und eine unabhängige Versorgung des derzeit wichtigsten Rohstoffs zur mRNA-Herstellung liefert bzw. dessen Lieferbarkeit sicherstellt.

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