Novartis-Lenker Vasella gibt Macht ab

29.01.2010 - Schweiz

(dpa) Novartis-Lenker Daniel Vasella gibt Macht ab und beendet das umstrittene Doppelmandat an der Spitze des größten Schweizer Pharma-Konzerns. Neuer Konzernchef und damit Leiter des operativen Geschäfts wird der US-Amerikaner Joe Jimenez, bisher schon Leiter der Pharma-Sparte, wie Novartis in Basel mitteilte. Vasella bleibt Verwaltungsratspräsident, der in der Schweiz mehr Macht hat als etwa der Aufsichtsratschef einer deutschen AG.

Vasella übergibt ein gut bestelltes Haus, denn er präsentierte neue Rekordzahlen. 2009 stieg der Novartis-Gewinn um acht Prozent auf 10,26 Milliarden Dollar (7,25 Mrd Euro). Der Umsatz legte um sieben Prozent auf 44,26 Milliarden Dollar zu.

Vasella, der im August 57 Jahre alt wird, leitete den Pharmakonzern in den letzten 14 Jahre als Konzernchef, davon elf Jahre mit dem Doppelmandat als Verwaltungsratspräsident. Dies war in der Schweiz immer wieder kritisiert worden. Zudem nahmen kritische Aktionäre auch immer wieder den Rekordverdienst von Vasella ins Visier. 2009 kassierte der bestbezahlte Manager der Schweiz 40,3 Millionen Franken (27,3 Mio Euro). Gleichzeitig mit dem Wechsel an der Spitze strafft Novartis die Konzernführung. Sie wird von zwölf auf neun Mitglieder verkleinert.

Besonders dynamisch wuchs beim Basler Konzern im vergangenen Jahr die Pharma-Sparte und - wegen der Schweinegrippe noch ausgeprägter - das Geschäft mit Impfstoffen. Im Bereich Pharma, dem wichtigsten Standbein des Konzerns, erhöhte Novartis den Umsatz um acht Prozent auf 28,54 Milliarden Dollar. Die Sparte Impfstoffe und Diagnostika wuchs um 38 Prozent auf 2,42 Milliarden Dollar.

Beim Wachstum nicht mithalten konnte die Generika-Sparte Sandoz. Der Umsatz dort sank um ein Prozent auf 7,49 Milliarden Dollar. Die Gesundheitssparte (Consumer Health) stagnierte auf Vorjahresniveau bei 5,812 Mrd. Dollar. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet Novartis eine Fortsetzung des Wachstums. Der Umsatz soll in Lokalwährungen im «mittleren einstelligen Prozentbereich» steigen, hieß es.

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