Ontario baut Spitzenposition in Stammzellen-Forschung aus

Millionenzuschüsse für Forschungsprojekte sollen neue Therapien für schwere Krankheiten ermöglichen

08.12.2009 - Kanada

Die Provinzregierung von Ontario unterstützt ein Stammzellen-Forschungsprojekt mit 6,3 Millionen Euro (zehn Millionen kan. Dollar). Ziel der „Ontario Initiative in Personalized Stem Cell Medicine“ ist es, die Behandlungsmöglichkeiten für Krebs, Herzkrankheiten sowie neurodegenerative Erkrankungen wie Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson oder Multipler Sklerose weiter zu verbessern.

Dr. Janet Rossant, die an der Universität Toronto und dem „Hospital for Sick Children (SickKids)“ in Toronto arbeitet, leitet die „Ontario Initiative in Personalized Stem Cell Medicine“. Ihr Team besteht aus 30 renommierten Stammzellenforschern. Die Investition der Provinzregierung sichert in den kommenden fünf Jahren die Ausbildung und die Arbeitsplätze von 400 hochqualifizierten Mitarbeitern: 200 Doktoranden, 100 Postdoktoranden, 50 Clinical Fellows, 50 Technikern und 50 wissenschaftlichen Mitarbeitern.

Das Engagement der Provinzregierung ist Teil der „Ontario Innovation Agenda“: Innovationen sollen die heimische Wirtschaft weiter vorantreiben. Ziel ist es, Forschungsergebnisse in neue Produkte, Arbeitsplätze, eine bessere Gesundheitsversorgung und eine saubere Umwelt umzuwandeln. „Die Provinzregierung von Ontario weiß, welche Bedeutung Wissenschaft und Forschung für unsere Wirtschaft haben“, so John Milloy, Ontarios Minister für Forschung und Innovation.

Stammzellenforschung hat in Ontario Tradition: In den 1960er Jahren wiesen die Forscher Dr. James Till und Dr. Ernest McCulloch an der Universität von Toronto erstmals die Existenz von Stammzellen nach. Bis heute ist die kanadische Kernprovinz weltweit führend auf dem Gebiet der Stammzellenforschung. Der Großteil der kanadischen Stammzellen-Forscher arbeitet in Ontario, das zugleich Heimat des „Stem Cell Network“ ist. Mehr als 100 international anerkannte Wissenschaftler, Ärzte, Ingenieure und Sozialwissenschaftler arbeiten innerhalb dieses Netzwerks eng zusammen. Jüngster Coup: Vor kurzem entwickelte Dr. Andras Nagy vom „Samuel Lunenfeld Research Institute“ (Mount Sinai Hospital, Toronto) eine einfache und risikoarme Methode, um Hautzellen in Stammzellen umzuwandeln.

„Der globale Markt für Stammzellen-Therapien soll Schätzungen zufolge im nächsten Jahr ein Volumen von 12,6 Milliarden Euro (20 Milliarden kan. Dollar) erreichen. Dieses Forschungsfeld boomt und die Provinzregierung hat erkannt, wie wichtig ein wettbewerbsfähiger Forschungs- und Life Science-Sektor ist. Nur so kann man neue Entdeckungen machen, neue Therapien entwickeln und die besten Forscher in der Provinz halten“, sagt Dr. Janet Rossant, Direktorin der „Ontario Initiative in Personalized Stem Cell Medicine“.

Weitere Programme sollen den Forschungssektor von Ontario stärken: Durch das „ORF - Research Infrastructure Program“ investiert die Provinzregierung knapp 169 Millionen Euro (268 Millionen kan. Dollar) in Universitäten und Krankenhäuser, um so die Forschungs-Infrastruktur in Ontario weiter zu optimieren. Die Provinzregierung fördert zurzeit 214 Projekte und mehr als 3.300 Forscher in 14 Städten. Gleichzeitig werden dadurch auch 1.300 Arbeitsplätze im Bausektor geschaffen beziehungsweise gesichert. Der „Ontario Research Fund - Global Leadership Round in Genomics & Life Sciences (GL2)“ unterstützt Spitzenforschung im Bereich Genomik sowie in verwandten Disziplinen wie der Stammzellenforschung.

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