Schwache Stammzellen stärker gemacht

19.10.2006

Bei älteren Menschen schwächeln bestimmte Stammzellen, die für Reparaturen im Herz-Kreislaufsystem wichtig sind. Mediziner von der Uni Würzburg haben mit Kollegen aus Hannover und London herausgefunden, wie sich die Funktion dieser Zellen wieder normalisieren lässt.

Im Alter vermindert sich nicht nur die Zahl der so genannten kardiovaskulären Stammzellen, sondern auch deren Funktionstüchtigkeit. Genau diese Zellen aber sind von großer Bedeutung: Sie helfen bei der Regeneration von Schäden an den Blutgefäßen und bremsen die Verkalkung der Gefäße, die Arteriosklerose.

Die Wissenschaftler haben nun 16 ältere Probanden mit Wachstumshormon behandelt. Funktion und Zahl der Stammzellen normalisierten sich daraufhin. "Wachstumshormon wird in jedem Menschen gebildet, bei älteren Menschen aber nicht mehr so stark", erklärt Thomas Thum von der Medizinischen Klinik I der Uni Würzburg. "Wir haben bei unseren Probanden den Blutspiegel des Hormons sozusagen wieder auf das 'junge' Niveau gehoben." Das wirkte sich letzten Endes positiv auf die Stammzellen aus.

Nun wollen die Forscher in Würzburg ein neues Verfahren entwickeln, um auf gleiche Weise die geschädigten Stammzellen von Menschen mit koronarer Herzerkrankung aufzupäppeln. Denn auch diese Patienten haben zu wenige Stammzellen mit zu geringer Fitness.

Originalveröffentlichung: T. Thum, S. Hoeber, S. Froese, I. Klink, D. O. Stichtenoth, P. Galuppo, D. Tsikas, S. D. Anker, P. A. Poole-Wilson, J. Borlak, G. Ert, J. Bauersachs; "Age-dependent impairment of endothelial progenitor cells ist corrected by growth hormone mediated increase of insulin-like growth factor-1".

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