Gentechnisch veränderter Pollen und Schmetterlingsraupen

Fressen Schmetterlingsraupen Pollen von gentechnisch verändertem Mais in genügend hoher Anzahl, so können sie daran sterben.

16.10.2001
Zu diesem Ergebnis führten Laborversuche der Biologischen Bundesanstalt (BBA) in Darmstadt. Die Raupen zählen nicht zu den Schädlingen am Mais, sondern fressen an Kräutern und Gräsern, die im Feldrain oder sogar auf noch weiter entfernt liegenden Flächen leben. Sind diese ungewollten Auswirkungen so groß, dass der Mais nicht angebaut werden sollte? In den vergangenen Jahren wurden Maispflanzen gentechnisch verändert, in dem ihnen das Gen eines Bakteriums, Bacillus thuringiensis, eingesetzt wurde, um damit die Larven des Maiszünslers zu bekämpfen. Diese Larven bohren sich in den Stängel des Maises ein und höhlen ihn aus, so dass die ganze Pflanze zusammenbricht. Aufgrund der gentechnischen Veränderung produzieren aber nicht nur die Blätter und Stängel das Gift des Bacillus, sondern auch der Pollen. Und der wird über den Wind auch außerhalb des Feldes verbreitet. In weiterführenden Freilanduntersuchungen soll gezeigt werden, ob sich die bisherigen Versuchsergebnisse auf Insekten in Feldrainen und Hecken neben den Feldern tatsächlich negativ auswirken. Schmetterlinge können nur gefährdet werden, wenn aus den Maisfeldern tatsächlich in dem Zeitraum Pollen herüberfliegt, in dem die Schmetterlingsraupen sich noch nicht verpuppt haben. Auch muss noch untersucht werden, wie weit die Maispollen aus dem Feld abdriften.

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