Merz Pharmaceuticals erhält Zulassung für erstes komplexproteinfreies Neurotoxin zur Therapie von chronischen Bewegungsstörungen

27.06.2005

Merz Pharmaceuticals GmbH hat die Zulassung für das erste Botulinumtoxin Typ A (BoNT/A) in reinster Form erhalten. Ab Juli 2005 steht das Neurotoxin zur Therapie von fokalen Dystonien (chronische Bewegungsstörungen durch unwillkürliche Muskelverspannungen) in den Indikationen zervikale Dystonie und Blepharospasmus zur Verfügung.

Botulinumtoxin A von Merz ist eine neuentwickelte Form des BoNT/A, bei der durch die Entfernung von Fremdeiweißen ein maximaler Reinheitsgrad erreicht wird. Zu diesem Zweck hat Merz einen eigenen, innovativen Produktions- und Reinigungsprozess in Deutschland entwickelt. Die im direkten Vergleich zu herkömmlichen BoNT/A-Formen höhere spezifische, biologische Aktivität - enthalten ist nicht mehr der gesamte Wirkstoffkomplex, sondern nur noch das biologisch aktive Neurotoxin - und die gleichzeitig deutlich geringere Proteinbelastung verleihen dem Präparat das geringste Antikörperbildungspotenzial und versprechen eine langfristige Anwendung. Bei einfachster Handhabung und Lagerung bei Raumtemperatur weist das Präparat zudem eine um ein Drittel längere Haltbarkeitsdauer auf als herkömmliche Botulinumtoxine. Durch die geringe Nebenwirkungsrate und die von Patienten und Ärzten gleichermaßen als zufrieden stellend dargestellten Behandlungsergebnisse bietet der neue Wirkstoff Dystonie-Patienten erstmals auch langfristig eine zuverlässige Therapie.

Botulinumtoxine werden derzeit weltweit eingesetzt zur Behandlung von neurologischen Erkrankungen wie zervikale Dystonie und Blepharospasmus, sowie für ICP (infantile Cerebralparese) und Spastik. Darüber hinaus finden Botulinumtoxine Anwendung in der Dermatologie bei Hyperhidrose und in der kosmetische Behandlung. Der Weltmarkt für Botulinumtoxine A hat eine Größe von jährlich rund 800 Millionen Euro in den Indikationen Dystonie, Spastik, ICP und Dermatologie. Die Indikationen Spastik nach Schlaganfall und ICP werden bisher nur limitiert behandelt und stellt ein zusätzliches Marktpotential dar.

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