FuE-Aufwendungen der Wirtschaft steigen nur leicht

25.02.2005

Die Aufwendungen der deutschen Wirtschaft für Forschung und Entwicklung (FuE) sind seit 2003 nur leicht gestiegen. Für 2004 planten die Unternehmen zwar einen Rückgang ihrer FuE-Anstrengungen. Aber für das Jahr 2005 sehen die Planungen wieder positiver aus. Dies sind die wesentlichen Erkenntnisse aus der neuesten Erhebung, die der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft im Sommer 2004 bei rund 28.000 Unternehmen in Deutschland durchgeführt hat.

Im Jahr 2003 sind die FuE-Gesamtaufwendungen der Wirtschaft deutlich um 4,8% auf 46,7 Mrd. Euro gestiegen (2002: 44,5 Mrd. Euro). Damit haben die Unternehmen wesentlich stärker in FuE investiert, als dies noch vor einem Jahr absehbar war. Die Planangaben für das Jahr 2004 lassen jedoch einen Rückgang um rund 1,7% auf 45,9 Mrd. Euro erwarten. Für das Jahr 2005 sieht der Trend dann wieder positiver aus (+ 2,4% auf insgesamt 47,0 Mrd. Euro).

Diese Entwicklung wird in erster Linie durch die Automobilindustrie verursacht: Nach zuletzt guten Steigerungsraten im Jahr 2003 (+ 12,5%), gingen die FuE-Planungen in diesem Wirtschaftszweig für 2004 deutlich zurück (- 6,5 %). Auf die Auto-Branche entfallen mehr als ein Drittel der FuE-Gesamtaufwendungen des Wirtschaftssektors.

Der Generalsekretär des Stifterverbandes, Dr. Andreas Schlüter forderte deshalb eine nachhaltige Stärkung des Forschungsstandortes. Der Anteil des Staates ist bei der Finanzierung und Durchführung von FuE seit Mitte der 90er Jahre kontinuierlich zurückgegangen. 1995 finanzierte er noch knapp 38% der FuE, 2003 waren es nur noch 31,1%. Schlüter mahnte deshalb eine deutliche Aufstockung der staatlichen Mittel an. Dies ist vor allem im Hinblick auf das erklärte EU-Ziel, bis zum Jahr 2010 3% des Bruttoinlandsproduktes für FuE aufzubringen, notwendig. Dazu kann Deutschland zurzeit nur wenig beitragen: Mit 2,55% im Jahr 2003 ist dieser Anteil gegenüber 2002 (2,53%) ebenfalls nur leicht gestiegen.

Die Innovationsdynamik der Wirtschaft zeigt sich vor allem beim Anteil ihrer (internen) FuE-Aufwendungen am Bruttoinlandsprodukt (BIP). Dieser Anteil stieg in Deutschland von 1,54% im Jahr 1997 auf 1,78% im Jahr 2003. Zum Vergleich: In Frankreich liegt dieser Wert nur bei 1,43%; in Großbritannien sogar nur bei 1,26%. Damit ist die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft führend unter den großen europäischen Wirtschaftsnationen. Sie erreicht aber nicht die weit höheren Niveaus beispielsweise von Schweden (3,32%) oder auch Finnland (2,41%). Im weltweiten Vergleich liegt Deutschland auf Platz 8, hinter Israel, Schweden, Finnland, Japan, Korea, den USA und der Schweiz.

FuE nach Branchen

Die forschungsaktiven Unternehmen konzentrierten sich auch 2003 und 2004 wieder auf einige Branchen (in %):

Kraftfahrzeugbau (2004: 33,9; 2003: 35,6) Elektrotechnik (2004: 19,1; 2003: 18,0) Chemische Industrie (2004: 16,8; 2003: 16,3) Maschinenbau: 2004: 9,8; 2003: 9,4)

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