SARS: Robert Koch-Institut als Teil des internationalen Netzwerks

26.02.2004

Das Robert Koch-Institut koordiniert für die WHO ab sofort die qualitätssichernden Maßnahmen für die SARS-Diagnostik. Nach dem Ende der SARS-Epidemie im Juli 2003 waren in den vergangenen Monaten in Asien erneut einige SARS-Fälle aufgetreten. "Daher muss die weltweite Aufmerksamkeit für diese Krankheit erhalten bleiben", sagt Reinhard Kurth, Präsident des Robert Koch-Instituts.

Inzwischen hat das Robert Koch-Institut auch mehrere Studien zur Verbreitung von SARS-Infektionen durchgeführt, unter anderem bei medizinischem Personal, das in Deutschland mit SARS-Patienten Kontakt hatte, und bei den Kontaktpersonen eines "Vielfliegers". Die Ergebnisse sind (zusammen mit einem Übersichtsartikel zu den RKI-Aktivitäten bei SARS) im Epidemiologischen Bulletin Nr. 8 und in der am 1.3. 2004 erscheinenden Ausgabe Nr. 9/2004 publiziert. Weitere Maßnahmen zur fortgesetzten SARS-Surveillance in Deutschland sind bereits auf den SARS-Internetseiten des Robert Koch-Instituts veröffentlicht.

Das weltweite WHO-Labor-Netzwerk besteht aus etwa zwanzig Laboratorien, neben dem Robert Koch-Institut sind noch vier europäische Einrichtungen beteiligt, darunter das Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg. Die Netzwerk-Mitglieder entwickeln die SARS-Diagnostik weiter und führen bei Verdachtsfällen Bestätigungsanalysen durch. Außerdem werden Länder ohne ausreichende labordiagnostische Kapazität unterstützt.

Die Qualitätssicherung hat einen hohen Stellenwert. Weltweit werden verschiedene Tests genutzt, direkte Virusnachweise (so genannte PCR-Tests) und Antikörper-Nachweise im Blut. Für einige der verwendeten Tests steht nach Auffassung der WHO noch der Nachweis der Zuverlässigkeit ("unproven reliability") aus. "Das Vertrauen von Wissenschaft und Öffentlichkeit in die Ergebnisse von SARS-Testen ist essentiell", betont die WHO in ihren Informationen zum "International Reference and Verification Laboratory Network".

Bereits im April 2003 hatte das Robert Koch-Institut zur Qualitätssicherung von SARS-Nukleinsäurenachweissystemen einen Standard hergestellt, ausgehend von einem Coronavirusisolat aus einem SARS-Patienten. Diese Präparation kann von Diagnostik-laboratorien, die einen Test für den Nachweis für diese Coronaviren mittels PCR aber auch für die Elektronenmikroskopie aufbauen und durchführen wollen, angefordert werden. Außerdem war ein Verfahren zum Nachweis von Antikörpern gegen das SARS-Virus (Immunfluoreszenztest) entwickelt worden, das eine Firma auf den Markt brachte.

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