Datenbank für Komplementärmedizin bietet einfache Suche nach komplementären Heilverfahren

04.09.2003

Umfragen zeigen: Naturheilverfahren und Komplementärmedizin liegen in der Patientengunst an vorderster Stelle. Wer sich als Arzt oder Patient aber bisher im Internet wissenschaftlich über diese Heilverfahren informieren wollte, stieß schnell auf seine Grenzen: komplementäre Methoden wie Naturheilverfahren, Homöopathie, Phythotherapie, Traditionelle chinesische Medizin oder Anthroposophische Medizin waren nur schwer zu finden. Abhilfe schafft die einfach aufgebaute und kostenlose Suchmaschine www.CAMbase.de an der Universität Witten/Herdecke mit ihren für Laien einfach zu bedienenden Suchfunktionen, die von Karl und Veronika Carstens-Stiftung anschubfinanziert wurde.

"Immer noch zu wenige relevante Artikel erscheinen in den etablierten, konventionellen Zeitschriften, der weitaus größte Teil wird in Publikationsorganen veröffentlicht, die nur schwer zu finden sind", erklärt Dr. Thomas Ostermann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Gerhard-Kienle-Lehrstuhl für Medizintheorie und Komplementärmedizin den bisherigen Missstand. Patienten, aber auch Ärzte und Studierende mussten bisher das Wissen daher mühsam aus Literaturdatenbanken verschiedener Arbeitsgruppen zusammentragen. Durch die neue Datenbank, die er mit verantwortet, wird der Zugang zu solchen Informationen wesentlich verbessert. "Cambase ist das erste im deutschsprachigen Raum öffentlich frei zugängliche, kostenlose und bedienerfreundliche System, mit dessen Hilfe ein schneller Überblick über die relevanten Publikationen der Komplementärmedizin möglich ist", freut sich Iris Koch, Leiterin der Wittener Uni-Bibliothek. Denn das neue System führt alle bisher nebeneinander existierenden Datenbanken in ein System zusammen und vereinheitlicht dank einer neuen Benutzeroberfläche auch ihre Datenbankstrukturen.

Etwa 100.000 frische Förder-Euro fließen jetzt für 20 Monate durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in den weiteren Auf- und Ausbau dieses in Deutschland bisher einzigartigen Informationssystems für Bibliotheken. Die Federführung übernimmt der Lehrstuhl für Medizintheorie und Komplementärmedizin in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Witten/Herdecke. Ziel ist es, das CAMbase-Angebot mit den großen Bibliotheksorganisationen wie der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin in Köln zu vernetzen. Außerdem sollen weitere internationale Partner, insbesondere in den USA für dieses Projekt gewonnen werden.

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