Krebsschalter aus der Retorte
Proteine gezielt chemisch herzustellen war bisher aus technischen Gründen nur auf kleine Moleküle beschränkt. Neue Fortschritte in der chemischen Synthese erlauben nun das Verknüpfen von mehreren Protein-Fragmenten, so dass auch größere Proteine synthetisiert werden können. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Molekulare Physiologie in Dortmund und der University of Chicago konnten jetzt erstmalig zwei miteinander wechselwirkende Proteine, das Ras-Protein und die Ras-bindende Domäne des Raf-Proteins, vollsynthetisch herstellen. Das Ras-Protein ist ein wichtiger Schalter in allen menschlichen Zellen, der bei einem Defekt wesentlich zur Entstehung von Krebs beiträgt. Die künstliche Herstellung der beiden Proteine eröffnet neue Möglichkeiten, um ihre biologisch bedeutsame Wechselwirkung besser untersuchen und zum Beispiel einen Test für das Vorhandensein pathologisch veränderter Ras-Proteine entwickeln zu können.
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