Die Kraft der Krabbenschale

27.11.2002

In Krabbenschalen, in ganz gewöhnlichen Krabbenschalen steckt das Geheimnis für ein Elixier des Lebens. Diese Erkenntnis "herausgepult" haben Wissenschaftler der Alvito Biotechnologie GmbH in Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark).

Aus den Krabbenschalen, deren Hauptbestandteil Chitin ist, kann ein ganz besonderer Stoff gewonnen werden: Chitosan. Daraus haben die Biotechnologen von Alvito ein Material entwickelt, auf dem sich menschliche Zellen richtig wohl fühlen und vermehren. Menschliche Haut, Knochen oder Knorpel lassen sich so im Labor züchten, um sie dann zu transplantieren. Ganz so weit, dass dies schon beim Menschen eingesetzt werden kann, ist die Kleinmachower Entwicklung allerdings noch nicht. "In Tierversuchen ist es uns aber gelungen, durchtrennte Nervenstränge wieder zusammenwachsen zu lassen", sagt Andrea Pahmeier, Geschäftsführerin von Alvito.

Das zu einem schwammartigen Gebilde veredelte Chitosan - die so genannte Zellmatrix - funktionierte bei den Versuchen wie eine Schiene, um die herum sich neue Nervenzellen bildeten, bis die Lücke im Nervenstrang überbrückt ist. Das "Klettergerüst" aus Chitosan löst sich nach einiger Zeit im Körper auf, ohne dabei schädliche Stoffe abzugeben.In zwei Jahren will Pahmeier die Zellmatrix in der Medizin vermarkten. "Die Zeit drängt", meint die promovierte Biochemikerin. Denn auch in den USA seien Forscher auf der Spur des Chitosans, das bisher vor allem in der Lebensmittel- und der Kosmetikindustrie eingesetzt werde.

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