Neue Technologie zur automatisierten Bioprozessüberwachung im Schüttelkolben

Science4Life Konzeptphasengewinner aquila biolabs GmbH stellt sich vor

01.06.2015 - Deutschland

Biotechnische Labors nutzen für die Herstellung biologischer Organismen in kleinem Maßstab die sogenannte Schüttelkolbenfermentation. Hier werden auf Grundlage eines bereits existenten Mikroorganismus neue Organismen und deren Zellen kultiviert, größere Mengen davon produziert und erforscht. Ein bekanntes Beispiel ist dafür die Entwicklung neuer Hefekulturen für die Bier- und Weinproduktion. Es können aber auch Zellen anderer Lebewesen wie Bakterien, Pilze oder sogar Pflanzen wie bestimmte Moosarten künstlich im Schüttelkolben gezüchtet werden.

Eine dauerhafte Echtzeitmessung und gleichzeitige -regelung aller wichtigen Faktoren im Kolben selbst (u.a. Temperatur, pH-Wert, Sauerstoffsättigung, Rührgeschwindigkeit, Nährstoffversorgung), um Messfehler und Ungenauigkeiten auszuschließen, war bislang nicht möglich. Hohe Leerlaufzeiten und ständige manuelle Überwachung machen das Verfahren zudem zeit- und kostenintensiv. Die Gründer von aquila biolabs haben dafür eine Lösung gefunden: Ihr erstes Produkt ist der „cell growth quantifier“, kurz cgq. Das neuartige Laborgerät dient der automatisierten Überwachung und Regelung der Prozesse in Schüttelkolben und kann in der akademischen als auch der industriellen biotechnischen Erforschung, Entwicklung und Produktion eingesetzt werden. Das patentierte Messprinzip macht erstmals eine automatisierte Echtzeitmessung der OD (Maß für die Zelldichte) möglich, ist in fast jedes bestehende System integrierbar und bietet darüber hinaus eine direkte Datenanalyse mittels Software.

Nach einem erfolgreichen Proof-of-Concept für den cgq wurde die aquila biolabs GmbH im August letzten Jahres durch Daniel Grünes, Konrad Herzog, Jens Bayer und David Frank gegründet. Mithilfe eines EXIST-Forschungsstipendiums hat es die Firma geschafft, ihre Idee zu einem marktreifen Prototypen weiterzuentwickeln, der zurzeit in einer europäischen Pilotstudie abschließend getestet wird. Der Markteintritt ist in naher Zukunft geplant. Langfristig arbeiten die Gründer am Ausbau der cgq Plattform sowie der Entwicklung weiterer vielversprechender Laborgeräte.

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