Schmerzmittel Diclofenac kann Risiko für Herzinfarkte steigern
Laut einer neuen Empfehlung sollten Medikamente mit dem schmerzstillenden und fiebersenkenden Arzneistoff Diclofenac nur in der niedrigst wirksamen Dosierung und nur so lange eingenommen werden, wie dies unbedingt erforderlich ist. „Diclofenac kann in höheren Dosierungen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie zum Beispiel Herzinfarkte steigern“, sagt Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer. „Ich danke unserer Arzneimittelkommission dafür, dass sie die Apotheken bereits informiert hat. So bleiben die Apotheker auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft und machen die Arzneimitteltherapie ihrer Patienten sicherer.“ In Dosierungen bis 75 mg pro Tag ist Diclofenac rezeptfrei erhältlich. Die maximale Anwendungsdauer der rezeptfreien Präparate liegt bei drei bis vier Tagen. In höheren Dosierungen oder bei einer längeren Anwendung ist Diclofenac verschreibungspflichtig.
Die aktuelle Meldung der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) bezieht sich auf die Bewertung des Pharmakovigilanzausschusses PRAC der europäischen Arzneimittel-Zulassungsbehörde EMA. Demnach ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis bei Diclofenac positiv. Aber bei hohen Dosierungen von 150 mg pro Tag und über einen langen Zeitraum eingenommen, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen an. Patienten, denen der behandelnde Arzt Diclofenac in höherer Dosierung und/oder über einen längeren Zeitraum verordnet hat, sollten mit ihrem Arzt sprechen. Kiefer: „Diese neuen Empfehlungen sind kein Grund zur Panik – deshalb sollte kein Patient verordnete Schmerzmittel ohne Rücksprache mit dem Arzt absetzen.“
Die folgenden weiteren Empfehlungen leitet PRAC ab: Menschen, die bereits an einer Herz- oder Gefäßkrankheit erkrankt sind, sollten Diclofenac möglichst nicht einnehmen. Dazu gehören u.a. die Krankheiten Herzschwäche, Angina pectoris, Herzinfarkt, die so genannte Schaufensterkrankheit oder Durchblutungsstörungen im Gehirn. Vorsichtig angewendet werden sollte Diclofenac, wenn einer oder mehrere Risikofaktoren für die Bildung von Blutgerinnseln bekannt sind. Dazu gehören Bluthochdruck, Rauchen, Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes.
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