Stimmung in der Biotech-Branche weiter gut, Erwartungen jedoch gedämpft

Investitionsbereitschaft steigt auf einen Höchststand

17.01.2013 - Deutschland

Trotz gedämpfter Zukunftserwartungen sieht die Biotechnologie-Branche ihre aktuelle Lage gegenüber dem Vorjahr verbessert. Die Investitionsbereitschaft der deutschen Betriebe steigt deutlich. Allerdings deutet sich bei den Personalausgaben gegenüber dem Vorjahr eine Zurückhaltung an. Die politischen Rahmenbedingungen für Biotechnologie-Unternehmen werden ungünstiger eingeschätzt als Anfang 2012. Das ergab eine Umfrage des Verbandes der Biotechnologie-Industrie, BIO Deutschland, in Kooperation mit dem Branchenmagazin |transkript.

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen stärker steigen als noch in den Vorjahren. Mit einem Indexwert von 96,1 Punkten (+2,35) erreicht die Investitionsbereitschaft den höchsten Wert seit dem Jahr 2006. Neue Systeme zur Verarbeitung biologischer Daten und die immer schnellere und kostengünstigere Erforschung des Genoms haben den Unternehmen in den vergangenen Jahren einen technologischen Schub gegeben.

Die steigende Ausgabenbereitschaft bezieht sich jedoch nicht auf die Personalkosten. Diese sollen im kommenden Jahr weniger stark steigen (-2,26 Punkte auf einen Indexwert von 92,52) als noch 2012. Traditionell lagern die kleinen und mittleren Unternehmen kostspielige Prozesse wie etwa die klinische Forschung an spezialisierte Dienstleister aus. Angesichts knapper Kassen dürfte dieser Trend weiter zunehmen.

Einem langjährigen Trend folgend ist auch im vergangenen Jahr die positive Einschätzung der aktuellen Geschäftslage unter den Biotech-Unternehmen weiter gestiegen (+0,3 Punkte auf einen Indexwert von 96,49). Das ist der beste Wert seit dem Krisenjahr 2008. Für die Zukunft ist man mit der Einschätzung der Lage allerdings vorsichtiger. Der Indexwert sank um 1,37 Punkte auf 90,99.

Das politische Klima in Deutschland wird zunehmend kritischer eingeschätzt. Mit einem Indexwert von 91,7 Punkten (-2,05) erreichte die Stimmung den zweitschlechtesten Wert seit 2006. Dass sich die Rahmenbedingungen zukünftig ändern, daran glauben immer weniger Unternehmer. Die Zukunftserwartungen lagen mit 84,65 Punkten (-3,28) ebenfalls schlechter.

Die Indexwerte im Einzelnen:

  • aktuelle Geschäftslage: +0,3 Punkte auf 96,49 Punkte
  • Erwartungen zukünftige Geschäftslage: -1,37 Punkte auf 90,99 Punkte
  • F&E-Investitionsindex: +2,35 Punkte auf 96,1 Punkte
  • Beschäftigungsindex: -2,26 Punkte auf 92,52
  • aktuelle politische Rahmenbedingungen: -2,05 Punkte auf 91,7 Punkte
  • zukünftige politische Rahmenbedingungen: -3,28 Punkte auf

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