KIT-Spin-off für Krebsforschung ausgezeichnet
Für die Entwicklung eines Wirkstoffs zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs hat die amcure GmbH den zweiten Preis beim Cyber One Award sowie den Sonderpreis des Landes Baden-Württemberg für die beste Forschungskommerzialisierung erhalten. amcure ist eine Unternehmensgründung dreier Wissenschaftler des Instituts für Toxikologie und Genetik sowie eines Mitarbeiters der Dienstleistungseinheit Innovationsmanagement des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Der CyberOne Award und der Landespreis sind mit jeweils 5000 Euro dotiert.
Mit dem CyberOne Award zeichnet die Wirtschaftsinitiative Baden-Württemberg: Connected e.V. (bwcon) jedes Jahr die besten Businesspläne von Start-ups und mittelständischen Wachstumsunternehmen des Landes aus allen Technologiebranchen aus. „Der Preis zeigt, wie viel Potenzial in unserem Wirkstoffansatz steckt. Wir haben die Chance, neue Therapien zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu entwickeln“, so Dr. Matthias Klaften, einer der Geschäftsführer von amcure.
Pankreaskrebs ist eine der aggressivsten Krebsarten und führt in 85 bis 90 Prozent der Fälle innerhalb weniger Monate nach der Diagnose zum Tod. In der Regel wird die Diagnose erst zu einem fortgeschrittenen Krankheitszeitpunkt gestellt, da Schmerzen und andere Symptome beim Patienten erst spät auftreten. In den meisten Fällen hat der Primärtumor dann bereits Metastasen gebildet. Oft sind Pankreastumoren in diesem Stadium nicht mehr operabel.
Mit dem Wirkstoff AM001 wird erstmals ein Ansatz verfolgt, der eine weitaus bessere Effektivität bei der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs verspricht. Die zweite Geschäftsführerin und wissenschaftliche Leiterin von amcure, Dr. Alexandra Matzke, hat den Wirkstoffansatz AM001 am Institut für Toxikologie und Genetik des KIT identifiziert und entwickelt ihn nun im Gründerteam weiter: „Tumorzellen und Metastasen von Karzinomen der Bauchspeicheldrüse sprechen auf konventionelle Angiogenese-Hemmer – also solche, die das Wachstum von Blutgefäßen verhindern – nur schlecht an. Das besondere an AM001 ist die hochselektive Ansprache bösartiger Zellen“. Ähnlich wie ein Schlüssel im Schloss, dockt AM001 an einen ganz bestimmten Rezeptor, den Ko-Rezeptor CD44v6, auf Krebszellen an. Er verhindert so die Weiterleitung von Signalen zur Bildung neuer Blutgefäße im Tumor sowie die Entwicklung von Metastasen. Gesundes Gewebe bleibt dabei nach bisherigen Erkenntnissen intakt. Das Entwicklerteam konnte nachweisen, dass der Wirkstoff auch zu einer Rückbildung von Tumoren und Metastasen führt.
Die Ausgründung, an der das KIT als Gesellschafter beteiligt ist, muss nun die nächsten Schritte in der Medikamentenentwicklung gehen. Bis zur Zulassung des Medikaments in circa 8 Jahren müssen noch wichtige vorklinische und klinische Tests bewältigt werden.
Amcure wurde von einer Jury aus erfolgreichen Unternehmern und Managern in Wirtschaft, Forschung und Finanzwirtschaft für den CyberOne Award ausgewählt. Damit war bei dem Wettbewerb bereits zum dritten Mal in Folge ein KIT-Spin-off erfolgreich: Vor amcure konnten 2011 die Visolas GmbH 2011 und 2010 die IONYS AG überzeugen.
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