25.01.2011 - Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM

ERC Starting Grant für Dr. Michael Baßler im Bereich Mikrosystemtechnik

Der Europäische Forschungsrat (ERC) zeichnet den Mainzer Wissenschaftler Dr. Michael Baßler vom Institut für Mikrotechnik Mainz (IMM) mit einem ERC Starting Grant aus. Diese werden an international herausragende Nachwuchswissenschaftler vergeben, um ihnen den Aufbau einer unabhängigen Forschungsgruppe in neuen Forschungsfeldern zu ermöglichen.

Dr. Baßlers Forschungsprojekt „PoCyton“ wird mit einer Summe von knapp 1,5 Mio. Euro geförderte und widmet sich der Erforschung „neuer Detektionsverfahren in der Durchflusszytometrie“.

Dr. Michael Baßler arbeitet seit 2009 in der Abteilung Fluidik & Simulation des Instituts für Mikrotechnik Mainz und widmet sich der Entwicklung mikrofluidischer Lab-on-a-Chip Systeme. Der promovierte Physiker war mehrere Jahre in der deutschen Industrie und von 2004 bis 2007 am Palo Alto Research Center Inc. (PARC), einem Forschungslabor der Xerox Corporation in Kalifornien, USA tätig.

Im Mittelpunkt der jetzt vom ERC geförderten Arbeiten von Dr. Michael Baßler steht die Durchflusszytometrie. Mit diesem Verfahren werden die biomedizinischen Eigenschaften lebender Zellen bestimmt, was von großer Bedeutung bei der Diagnose von AIDS und verschiedenen Formen des Krebses ist. Das durch den ERC-Starting Grant mit einer Summe von knapp 1,5 Millionen Euro geförderte Vorhaben „PoCyton“ wird die Möglichkeiten der Durchflusszytometrie in zweierlei Hinsicht erweitern: Verringerung der Meßzeit und Miniaturisierung des Meßgerätes. Zwei wesentliche Voraussetzungen um wichtige Diagnostik schnell und unmittelbar bei der Behandlung der Patienten einzusetzen.

„Schlüssel dieser Innovation ist die für PoCyton vorgeschlagene neuartige, räumlich vergrößerte Detektionszone mit verbesserter Sensitivität. Dies wird im Wesentlichen durch eine Modulation des von den Zellen erzeugten Fluoreszenzsignals erreicht. Komplexe Optiken sowie platzraubende und teure Lichtquellen sind hierfür in Zukunft nicht mehr erforderlich,“ erklärt der Wissenschaftler. Er erwartet, dass die Ergebnisse seiner Forschungen zu einer Ausweitung der Anwendung dieser diagnostischen Methodik bei stark reduzierten Kosten führen werden und damit zu effizienteren Diagnosen schwerer Krankheiten beitragen.

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