Forscher optimistisch: Noch bessere HIV-Therapie in Sicht

29.11.2010 - Deutschland

"Zehn neue Wirkstoffe gegen das Immunschwäche-Virus werden derzeit in Studien mit Patienten erprobt, viele weitere im Labor erforscht. Das belegt: Die Behandlung HIV-infizierter Menschen hat für die Pharmaforschung weiter hohe Priorität." Das erklärte Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen vfa im Vorfeld des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember.

Drei der neuen Medikamente werden derzeit in Studien mit großen Patientengruppen (Phase III) erprobt, nach deren erfolgreichem Abschluss die Zulassung beantragt werden kann. Weitere, darunter erstmals auch zwei Antikörper-Präparate, befinden sich im vorhergehenden Entwicklungsabschnitt (Phase II).

Im Labor experimentieren mehrere Firmen mit Wirkstoffen, die veranlassen, dass neu gebildete Viren vor lauter Fehlern in ihrem Erbgut nicht mehr vermehrungsfähig sind. Andere experimentelle Wirkstoffe - die Maturations-Inhibitoren - verhindern die "Endmontage" neuer Viren aus ihren Komponenten in den befallenen Zellen. Weitere Anstrengungen gelten Wirkstoffen, die nach der Einnahme auch in Gehirn, Rückenmark und Hoden gelangen, wo die Viren bislang vor Bekämpfung weitgehend sicher sind. "Die Unternehmen sehen mittelfristig die Chance, HIV-Infektionen noch zuverlässiger und mit weniger Nebenwirkungen unter Kontrolle zu halten als heute. Langfristig arbeiten sie auf eine Heilung von HIV-Infektionen hin", so Yzer.

Heute sind Medikamente auf Basis von 24 verschiedenen Wirkstoffen verfügbar. Dreier- oder Viererkombinationen davon können meist verhindern, dass bei einem HIV-Infizierten Aids, also eine Immunschwäche, ausbricht. "Innovative Medikamente haben aus einer HIV-Infektion eine Krankheit gemacht, mit der Infizierte fast die Lebenserwartung Gesunder zurückerlangen. Das ist gut, doch hat die HIV-Therapie stets spürbare Nebenwirkungen! Deshalb besteht weiterer Forschungsbedarf", betonte Yzer.

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