Erhöht die Luftverschmutzung das Alzheimer-Risiko?

26.01.2018 - Deutschland

Über 100 Jahre Alzheimer-Forschung, doch die Ursachen der häufigsten Form aller Demenzerkrankungen sind weiterhin unklar. Aktuelle Beobachtungsstudien zeigen jetzt, dass Menschen, die in der Nähe von vielbefahrenen Straßen leben, ein erhöhtes Risiko für kognitive Einschränkungen haben. Dr. Roel Schins vom IUF – Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung in Düsseldorf will nun gemeinsam mit seinem niederländischen Projektpartner Prof. Dr. Flemming Cassee (RIVM Bilthoven/NL) herausfinden, ob eine schlechte Luftqualität in der Nähe von vielbefahrenen Straßen die Entwicklung der Alzheimer-Krankheit beeinflussen kann.

Gefördert wird das deutsch-niederländische Forschungsprojekt bis Ende 2019 von der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) mit 48.157 Euro. Der AFI-Kooperationspartner Alzheimer Nederland unterstützt das Forschungsvorhaben mit weiteren 48.140 Euro.

„Sollte eine schlechte Luftqualität tatsächlich den Krankheitsprozess auslösen oder beschleunigen, könnte der Gesetzgeber eingreifen“, sagt Dr. Roel Schins. „Deshalb wollen wir herausfinden, welche Bestandteile der verkehrsbedingten Luftverschmutzung zu möglichen kognitiven Beeinträchtigungen führen können.“

Dr. Roel Schins möchte mit einem Mausmodell erforschen, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und einem erhöhten Alzheimer-Risiko gibt. Dazu werden die Auswirkungen unterschiedlicher Bestandteile der Außenluft an einer vielbefahrenen Straße auf das Nagerhirn im Vergleich zu sauberer Luft untersucht. So könnte festgestellt werden, ob die Feinstaubpartikel oder eher gasförmige Bestandteile besonders schädlich sind.

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