Erbitux von Merck verlängert Überleben bei Darmkrebs-Patienten signifikant
(dpa-AFX) Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA ist bei der Weiterentwicklung seines Antikrebsmedikaments Erbitux einen Schritt vorangekommen. Die Hinzugabe von Erbitux mit dem Wirkstoff Cetuximab zu einer Standardchemotherapie habe die Gesamtüberlebenszeit der Patienten signifikant verlängert. Die Daten aus der Studie zur Erstlinientherapie bei Patienten mit metastasierendem Darmkrebs (mCRC) mit KRAS-Wildtyp-Tumoren wurden auf dem gemeinsamen 15. Kongress der European Cancer Organisation (ECCO) und dem 34. Kongress der European Society for Medical oncology (ESMO) in Berlin vorgesellt, wie Merck am Mittwoch mitteilte. Bereits im Januar hatte Merck Studiendaten zur Wirksamkeit von Erbitux in Kombination mit Chemotherapien (Folfox oder Folfiri) bekannt gegeben, die sich jedoch auf weniger Patientendaten stützten.
"Das Gesamtüberleben ist ein besonders wichtiger Parameter in der Therapie des metastasierenden kolorektalen Karzinoms", sagte Eric von Cutsem, Studienleiter der sogenannten Crystal-Studie und Professor der Medizin und Onkologie am Universitätsklinikum im belgischen Leuven. Bei Patienten mit KRAS-Wildtyp-Tumoren, die Erbitux plus die Chemotherapie Folfiri erhielten, sei die mittlere Gesamtüberlebenszeit auf 23,5 Monate gestiegen. Bei Patienten, die nur eine alleinige Chemotherapie erhielten, lag sie bei 20 Monaten. Nach Angaben Mercks erkranken jedes Jahr 370.000 Patienten in Europa an Darmkrebs.
Die Auswertung der Metaanalyse aus zwei Studien habe eine Verringerung des Sterberisikos um 19 Prozent bei den Patienten gezeigt, die Erbitux in einer Kombination mit Chemotherapie erhalten haben. Erbitux ist nach dem Multiple-Sklerose-Mittel Rebif der zweitwichtigste Umsatzbringer für die Pharmasparte der Darmstädter Merck KGaA. Das Medikament, das Merck 2008 einen Umsatz von rund 560 Millionen Euro in die Kasse spülte, ist bereits in 78 Ländern zur Behandlung von Darmkrebs und in 72 Ländern zur Behandlung des Plattenepithelkrebses des Kopfes und Halses auf dem Markt.
Von allen Darmkrebspatienten weisen etwa 60 Prozent den sogenannten KRAS-Wildtyp auf. Die Einführung von so genannten KRAS-Tests als Marker für das Ansprechen von Erbitux bei metastasierendem Dickdarmkrebs soll im Rahmen der personalisierten Medizin als Orientierungshilfe für die Behandlung jedes Patienten dienen.
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