Veröffentlichung in Immunobiology beschreibt Wirkmechanismus des BiTE-Antikörpers MT110

Studie zeigt, wie schon sehr geringe Mengen von Micromets gegen EpCAM gerichteter BiTE-Antikörper Krebszellen absterben lassen

02.02.2009 - USA

Micromet Inc. hat die Publikation von neuen Daten in der Fachzeitschrift Immunobiology bekannt gegeben. Darin wird die Wirkungsweise des BiTE-Antikörpers MT110 im Detail beschreiben. MT110 ist ein neuartiger, bispezifischer Antikörper, der an T-Zellen und an das Zielantigen EpCAM bindet, das auf den meisten menschlichen Adenomkarzinomen sehr häufig exprimiert wird.

Die Daten der neuen Veröffentlichung zeigen, dass T-Zellen zwei verschiedene Arten von toxischen Proteinen in Krebszellen injizieren, sobald die beiden Zellen mit Hilfe von MT110 verbunden werden. Das eine toxische Protein, genannt Perforin, führt zur Bildung von Löchern in der Außenmembran der Krebszelle. Bei der zweiten Sorte handelt es sich um Granzyme, eine Familie von proteolytischen Enzymen, die eine Selbstzerstörung von Krebszellen einleiten, den so genannten programmierten Zelltod (Apoptose). Bereits sehr geringe Mengen von MT110 reichen außerdem aus, um die Produktion neuer toxischer Proteine in T-Zellen während der Lyse von Krebszellen zu stimulieren - eine wichtige Voraussetzung dafür, dass BiTE-aktivierte T-Zellen Krebszellen in Serie eliminieren können, wobei diese toxischen Proteine kontinuierlich verbraucht werden.

“Unsere neuen Daten erklären die hohe Antitumor-Aktivität von MT110, die wir in präklinischen Modellen und ebenso in Phase-1- und Phase-2-Studien mit dem BiTE-Antikörper Blinatumomab beobachtet haben”, kommentierte Micromets Forschungsvorstand Prof. Patrick A. Baeuerle. “Wir nehmen an, dass der Wirkmechanismus von MT110, der in unserer neuen Studie beschrieben wird, auch für BiTE-Antikörper gilt, die sich gegen andere Oberflächen-Antigene richten. Geichzeitig zeigen die Daten, dass diese neue Klasse von therapeutischen Antikörpern in der Lage ist, das volle Potenzial von T-Zellen, den wirksamsten Immunzellen des Körpers, gegen Krebszellen nutzbar zu machen."

MT110 ist Micromets zweiter BiTE-Antikörper, der sich in klinischer Entwicklung befindet. Derzeit wird er in einer Phase-1-Studie zur Behandlung von Patienten mit Kolorektal-, Magen- oder Lungenkrebs getestet. Der BiTE-Antikörper Blinatumomab (MT103, MEDI-538) befindet sich derzeit in Phase-1- und -2-Studien an Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphom bzw. akuter B-lymphoblastischer Leukämie. Aktuelle Daten aus diesen beiden klinischen Versuchen wurden im Dezember 2008 während des Jahrestreffens der American Society for Hematology (ASH) in San Francisco bekannt gegeben.

Originalveröffentlichung: Haas C. et al.; "Mode of cytotoxic action of T cell-engaging BiTE antibody MT110"; Immunobiology 2009, published online on January 19

Weitere News aus dem Ressort Forschung & Entwicklung

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Kampf gegen Krebs: Neueste Entwicklungen und Fortschritte

Verwandte Inhalte finden Sie in den Themenwelten

Themenwelt Antikörper

Antikörper sind spezialisierte Moleküle unseres Immunsystems, die gezielt Krankheitserreger oder körperfremde Substanzen erkennen und neutralisieren können. Die Antikörperforschung in Biotech und Pharma hat dieses natürliche Abwehrpotenzial erkannt und arbeitet intensiv daran, es therapeutisch nutzbar zu machen. Von monoklonalen Antikörpern, die gegen Krebs oder Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, bis hin zu Antikörper-Drug-Konjugaten, die Medikamente gezielt zu Krankheitszellen transportieren – die Möglichkeiten sind enorm.

Themenwelt anzeigen
Themenwelt Antikörper

Themenwelt Antikörper

Antikörper sind spezialisierte Moleküle unseres Immunsystems, die gezielt Krankheitserreger oder körperfremde Substanzen erkennen und neutralisieren können. Die Antikörperforschung in Biotech und Pharma hat dieses natürliche Abwehrpotenzial erkannt und arbeitet intensiv daran, es therapeutisch nutzbar zu machen. Von monoklonalen Antikörpern, die gegen Krebs oder Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, bis hin zu Antikörper-Drug-Konjugaten, die Medikamente gezielt zu Krankheitszellen transportieren – die Möglichkeiten sind enorm.