BMBF bewilligt Paratuberkulose-Morbus-Crohn-Verbundprojekt

03.08.2007

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert ein Verbundprojekt der TiHo zur Erforschung der Zusammenhänge zwischen der Johne'schen Krankheit und Morbus Crohn mit 1,3 Millionen Euro. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird von Privatdozent Dr. Ralph Goethe aus dem Institut für Mikrobiologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover koordiniert. Um die Erforschung von Krankheiten, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden, so genannte Zoonosen, zu fördern, hat das BMBF im vergangenen Jahr den Schwerpunkt "Förderung von Forschungsverbünden zu zoonotischen Infektionskrankheiten" eingerichtet.

Die Johne'sche Krankheit, oder auch Paratuberkulose, ist eine meldepflichtige Infektionskrankheit bei Wiederkäuern, die durch das Bakterium Mycobacterium paratuberculosis hervorgerufen wird. Aufgrund von Ähnlichkeiten im Krankheitsbild zu Morbus Crohn, einer chronischen Darmerkrankung beim Menschen, wird seit Jahren ein Zusammenhang zwischen den beiden Erkrankungen diskutiert. Im Fokus der Überlegungen steht dabei die Rolle des Erregers der Johne'schen Krankheit. Ist Mycobacterium paratuberculosis auch an der Entstehung des Morbus Crohn beteiligt? Kann die Krankheit vom Tier auf den Menschen übertragen werden? Ist eine Übertragung über die Milch möglich?

Die Erkenntnisse aus dem interdisziplinären Verbundprojekt sollen dazu beitragen, das Risiko, das von dem Bakterium ausgeht, zu klären. Dabei werden die Forscher verschiedene Ansätze verfolgen: Sie werden das Vorkommen des Mycobacteriums in der Milch untersuchen, die pathogenetische Bedeutung und die unterschiedlichen Phänotypen des Bakteriums charakterisieren, die Bedeutung von Mycobacterium paratuberculosis für die Entstehung von Darmkrebs beim Menschen betrachten, Methoden für eine bessere Diagnostik und zur molekularen Bestimmung von Isolaten erarbeiten und ein Maus-Tiermodel entwickeln.

An dem Verbundprojekt sind sechs Arbeitsgruppen aus fünf Einrichtungen beteiligt: TiHo, Medizinische Hochschule Hannover, Justus-Liebig-Universität Gießen, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig und das Friedrich-Loeffler-Institut in Jena.

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