Göttingen (pte, 29. November 01/17:15) - Der BSE-Lebend-Test rückt näher,
behaupten zumindest deutsche Wissenschaftler. Forschern der
Georg-August-Universität Göttingen http://www.goettingen.de ist es
gelungen, im Blutserum infizierter Tiere charakteristisch veränderte
Nukleinsäuren nachzuweisen, die bei gesunden Tieren in dieser Form nicht
vorkommen. "Wir haben einen deutlichen Schritt in Richtung eines
Lebend-Tests zur Identifizierung BSE-infizierter Kühe gemacht." Dies
erklärte der Direktor des Tierärztlichen Instituts der Göttingen Uni,
Bertram Brenig.
Die Forscher arbeiten seit Dezember 2000 mit der amerikanischen
Biotechnologiefirma Chronix Biomedical in Benicia (Kalifornien) zur
Entwicklung eines marktfähigen Tests zusammen. Das US-Unternehmen hat
inzwischen bekannt gegeben, als Ergebnis der Zusammenarbeit einen
Patentantrag über einen Serum-basierten Test zur Identifizierung der
Bovinen Spongiformen Encephalophathie (BSE) gestellt zu haben.
Laut Brenig handelt es sich bei dem "indirekten" Nachweis über das
veränderte
Serum der Tiere um ein praktikables, bezahlbares und vor allem
sicheres Diagnose-Verfahren, da das
Blut selbst keine BSE-Erreger
enthält. Nach der Identifizierung der entscheidenden molekularen
Veränderungen als Nachweis der Prionen-Erkrankung haben die
Wissenschaftler jetzt die notwendige Validierungsphase eingeleitet, in
der die Forschungsergebnisse an den Serumproben einer größeren Anzahl
kranker Tiere bestätigt werden müssen. Der Testgruppe kranker Tiere wird
dabei eine Testgruppe gesunder Tiere gegenübergestellt. Brenig rechnet
mit einer Validierungsphase von rund einem halben Jahr, in der Proben von
mehreren hundert Tieren untersuchen werden. In
Deutschland sei es aber
immer noch sehr schwierig, an Blutproben infizierter Tiere zu gelangen.
Die bisher einzige verlässliche Methode, BSE-infizierte Kühe zu
identifizieren, war die Untersuchung des Hirngewebes nach Tötung der
Tiere.