Internationale Studien belegen Erfolg der Hyperthermie jetzt auch bei Brustkrebs

Gezielter Einsatz von Wärme erhöht die Behandlungserfolge bei Brustkrebserkrankungen in Verbindung mit Strahlen- und Chemotherapie

23.01.2007

Amerikanische Forscher bewiesen in zwei Studien, dass der zusätzliche Einsatz von Hyperthermie in Verbindung mit Strahlen- oder Chemotherapie Brustkrebspatienten erfolgreicher behandelt. Dr. Ellen Jones vom Comprehensive Cancer Center der Duke University präsentierte ihre Ergebnisse zur Brustkrebsforschung auf der 11. Annual Puerto Rico breast cancer Conference. Die amerikanische Medizinerin stellte im Rahmen des Kongresses zwei aktuelle Studien vor. In der ersten untersuchte sie 109 Patienten, bei denen Brustkrebs in der Brustwand nach einer Behandlung wieder auftauchte. Diesen behandelte sie im zweiten Durchlauf mit einer Strahlentherapie begleitet von Hyperthermie.

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Die zweite, noch nicht vollständig abgeschlossene Studie umfasst ebenfalls 109 Patienten, jedoch mit bisher unbehandeltem, fortgeschrittenem Brustkrebs. Ausgewertet wurden bereits 44 der 109 Patientinnen. Ziel ist es, Möglichkeiten zu finden, Brustkrebs auch im fortgeschrittenen Stadium ohne eine Brustamputation zu bekämpfen. Als Behandlungsmethoden setzt Dr. Ellen Jones hier eine Kombination aus Chemotherapie und Hyperthermie ein.

In beiden Untersuchungsreihen sprechen die Ergebnisse für sich. In der ersten Studie konnte nachgewiesen werden, dass dreimal so viele Frauen, nämlich 68,2 Prozent, durch den Einsatz von Hyperthermie als Begleittherapie vollständig geheilt werden konnten. Nach einer zweiten Behandlung nur mit Strahlentherapie beträgt die Erfolgsquote lediglich 23,5 Prozent.

Ebenfalls vielversprechend sind die bisherigen Ergebnisse der zweiten Studie. Von den 44 ausgewerteten Fällen konnte die Zahl der Patientinnen, für die eine Heilung ohne operativen Eingriff als wahrscheinlich erachtet wurde, durch den zusätzlichen Einsatz der Hyperthermie von fünf auf sechzehn erhöht werden. Bei zwölf Frauen wurde eine vollständige, bei zwanzig ein zumindest teilweiser Rückgang festgestellt. Bis auf minimale Hautirritationen traten durch den Einsatz der Hyperthermie keine weiteren Nebenwirkungen auf.

Hyperthermie ist eine ergänzende Behandlungsmethode, die durch Einsatz von Wärme den Erfolg der klassischen Therapien deutlich steigern kann. Mit Hilfe gezielter elektromagnetischer Energiestrahlung werden die vom Krebs befallenen Bereiche auf 42,5°C erhitzt. Die hohen Temperaturen begünstigen eine verstärkte Durchblutung des Tumors und damit eine signifikant verbesserte Wirkung von Strahlen- und Chemotherapie (Bild: Gerät der BSD Medical Corp./Vertrieb Dr. Sennewald Medizintechnik GmbH).

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