GSF-Neurowissenschaftlerin erhält Familie-Hansen-Preis der Bayer AG

16.01.2007

Die Neurobiologin Prof. Dr. Magdalena Götz (GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit und Ludwig-Maximilians-Universität München) wurde im Kommunikationszentrum der Bayer AG in Leverkusen mit dem "Familie-Hansen-Preis" für besondere Leistungen in Biologie und Medizin geehrt. Die Direktorin des GSF-Instituts für Stammzellforschung erhält die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung in Anerkennung ihrer Leistungen auf dem Gebiet der Neurobiologie. Mit ihren Arbeiten konnte Götz zeigen, dass radiale Gliazellen nicht endgültig ausdifferenzierte Stützzellen darstellen, sondern dass sich diese Zellen zu ihrerseits hochdifferenzierten Neuronen entwickeln können und die für Stammzellen charakteristische Selbsterneuerung aufweisen. Die Erkenntnisse revolutionierten die gängige Lehrmeinung und sind von zentraler Bedeutung für neue therapeutische Ansätze bei Gehirnverletzungen und -erkrankungen.

Seit ihrer Promotion befasst sich Magdalena Götz mit der Erforschung der zellulären und molekularen Grundlagen der Gehirnentwicklung, wobei sie sich vorwiegend auf die Großhirnrinde konzentriert. Ihre Entdeckungen werfen ein neues Licht auf jene Prozesse, die der Entstehung von Nervenzellen und der Ausdifferenzierung der Großhirnrinde zugrunde liegen. Ihre Entdeckung, dass Gliazellen des Gehirns als Stammzellen fungieren und Nervenzellen aus Gliazellen hervorgehen können, führte in der Neurowissenschaft zu einem Paradigmenwechsel. In den Folgearbeiten gelang es ihr, eine Reihe der Faktoren aufzuklären, die den Übergang von glialen zu neuronalen Zellen bestimmen. So konnte sie zeigen, wie aus bereits differenzierten Zellen neue Zelltypen entstehen können. Ihre Arbeiten gelten als wegweisend für die Versuche, die zielgerichtete Differenzierung von Stammzellen zu lenken und damit eines der zentralen Probleme der angewandten Stammzellforschung zu lösen.

Der "Familie-Hansen-Preis" wurde vom 2002 verstorbenen ehemaligen Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzenden der Bayer AG, Professor Dr. Kurt Hansen, ins Leben gerufen. Dazu gründete Hansen 1998 eine Stiftung mit einem Startkapital von rund 770.000 Euro, das treuhänderisch von der Bayer AG verwaltet wird.

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