Hautkrebs: individuelle Therapie durch Prognosefaktoren
"Früherkennung und Prävention sind beim Hautkrebs einfach - ein erfahrener Kliniker kann Hautgeschwülste meist auf einen Blick erkennen - und sehr wichtig", unterstrich Prof. Dr. Peter Altmeyer, Direktor der RUB-Dermatologie im St. Josef-Hospital. Zur Abklärung, ob es sich bei einem Hautmal möglicherweise um einen Tumor handelt, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, angefangen vom Auflichtmikroskop über digitale Kameras bis hin zur sog. Kohärenztomographie, mit der sich einzelne Zellen analysieren lassen. Stellt sich ein Mal als bösartig heraus, ist der erste Schritt in der Therapie stets die chirurgische Entfernung, also das Ausschneiden des Tumors (Exzision). Wie es dann weitergeht, hängt entscheidend davon ab, wie schnell und aggressiv der Tumor wächst. Ein Problem in der weiteren Behandlung ist, dass es für den Arzt oft schwierig ist vorherzusagen, wie weit der Hautkrebs fortgeschritten ist oder ob bereits Metastasen bestehen. Danach richtet sich jedoch auch, ob nach der Exzision eine weitere Therapie erforderlich ist und wie aggressiv diese sein soll. Viele Forscher beschäftigen sich deshalb mit der Frage, durch welche "Marker" sich die Entwicklung des Hauttumors prognostizieren lässt.
Eine Arbeitsgruppe der RUB-Dermatologie im St. Josef Hospital hat bei einer Analyse von 328 Melanom-Patienten festgestellt, dass möglicherweise ein bestimmtes Gen, das im Tumormaterial zu finden ist, als so genannter prognostischer Faktor eingesetzt werden kann. Je nachdem, in welcher Variante dieses Gen im Tumor vorkommt, schreitet die Entwicklung des Melanoms mehr oder weniger stark voran. "Die Ergebnisse sind ein wichtiger Schritt, um die Patienten mit malignen Melanom auf individuelle Weise zu behandeln und damit den Therapieerfolg deutlich zu erhöhen", so Prof. Dr. Norbert H. Brockmeyer, Leiter der Arbeitsgruppe und einer der Tagungsleiter des diesjährigen Hautkrebskongresses. Bis diese Methode Eingang in den ärztlichen Alltag hat, sind noch weitere Studien notwendig, welche die aktuellen Forschungsdaten bestätigen.
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