Biotest schießt Lizenzvereinbarung mit ImmunoGen

Exklusive weltweite Vermarktung der Krebstherapie auf Basis des Antikörpers BT-062

13.07.2006

Die Biotest AG hat sich über eine Kooperations- und Lizenzvereinbarung mit der ImmunoGen, Inc. die weltweiten Vermarktungsrechte für die in Entwicklung befindliche Krebstherapie (DM-Toxine) in Verbindung mit dem eigenen monoklonalen Antikörper BT-062 gesichert. Im Rahmen der Vereinbarung erhält Biotest für ein bestimmtes Antigen die exklusiven Nutzungsrechte an der Tumor-Activated-Prodrug (TAP) Technologie von ImmunoGen. Bei dieser Technologie werden Tumorzellen mit Hilfe eines Immunkonjugats bekämpft, das sich aus dem Antikörper von Biotest sowie einem Toxin von ImmunoGen zusammensetzt. Der hochspezifische Antikörper bindet selektiv an Tumorzellen, die dann vom Zellgift zerstört werden. Diese neuartige Therapie soll in der Indikation multiples Myelom sowie in weiteren Krebserkrankungen entwickelt werden.

Im Rahmen der Vereinbarung leistet Biotest an ImmunoGen eine Upfront-Zahlung in Höhe von 1 Mio. US-Dollar (knapp 800.000 Euro). Weitere Zahlungen sind vom Erreichen definierter Meilensteine während der Entwicklung und Zulassung abhängig. Die Meilenstein-Zahlungen können eine Gesamtsumme von maximal 35,5 Mio. US-Dollar (rund 28 Mio. Euro) erreichen. Darüber hinaus ist ImmunoGen prozentual an den Produktumsätzen beteiligt.

Für den US-amerikanischen Markt hat ImmunoGen die Option, sich gegen Zahlung einer Gebühr an Biotest unmittelbar hälftig an der Entwicklung und Vermarktung des Immunkonjugats zu beteiligen. Die Höhe dieser Gebühr beträgt abhängig vom Entwicklungsstadium 5 Mio. bzw. 15 Mio. US-Dollar. Im Falle der Ausübung der Option verliert ImmunoGen den Anspruch auf Lizenzzahlungen für den US-amerikanischen Markt und alle weiteren von Biotest noch nicht entrichteten Meilensteinzahlungen. Biotest strebt auch in weiteren Ländern Entwicklungs- und Vertriebspartnerschaften an, um den Forschungs- und Entwicklungsaufwand zu begrenzen und zugleich die zügige weltweite Vermarktung des Biotherapeutikums auf Basis von BT-062 sicherzustellen.

Biotest erhält die Möglichkeit, zu marktüblichen Bedingungen auf die Produktionskapazitäten von ImmunoGen für die Herstellung von Prüfmaterial zurückzugreifen. Die präklinische und klinische Entwicklung wird vorrangig an einem der führenden Krebsforschungs-Institute in den USA erfolgen.

'Die Vereinbarung mit ImmunoGen ist ein großer Schritt für Biotest in der klinischen Entwicklung von Biotherapeutika", sagt Prof. Dr. Gregor Schulz, der Vorsitzende des Vorstands. 'In Verbindung mit der patentierten Toxin-Technologie von ImmunoGen könnte unser Antikörper BT-062 wegen seines spezifischen Wirkmechanismus und seiner Zielgenauigkeit eine Krebstherapie mit enormem Potenzial darstellen. Dieses Potenzial können wir jetzt weltweit nutzen. Wir freuen uns, die Exklusivrechte an ImmunoGens Technologie zur Nutzung mit Antikörpern gegen das BT-062 Antigen erworben zu haben. Wir gehen davon aus, damit eine günstige patentgeschützte Wettbewerbsposition für unseren Wirkstoff geschaffen zu haben."

'Wir sind sehr erfreut über diese Vereinbarung mit Biotest", kommentiert Mitchel Sayare, PhD, Chairman of the Board und CEO von ImmunoGen. 'Die Vereinbarung erweitert die Anwendung unserer TAP Technologie und eröffnet ImmunoGen die Chance auf eine signifikante Rendite in den folgenden Jahren. Besonders wichtig ist die Flexibilität hinsichtlich der Entscheidung, uns unmittelbar an der Entwicklung und Vermarktung im US-Markt zu beteiligen."

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