Impfstoff-Kandidat schützt gegen Lungentuberkulose

13.09.2005

Die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind erschreckend: 2 Milliarden Menschen sind infiziert, jedes Jahr erkranken 5 Millionen NEU an Tuberkulose (Tbc), 2 Millionen sterben - Tendenz steigend. Einer deutschen Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin ist es gelungen, der DNA des weltweit gängigen Tuberkulose-Impfstoffes BCG ein neues Gen einzubauen. Wie in der September-Ausgabe des Journal of Clinical Investigation (JCI) zu lesen ist, enthält der neue Impfstamm ein porenbildendes Protein, das ein Loch in die Membranhülle der Makrophage (Fresszelle) reißt und BCG dem Immunsystem gegenüber enttarnt.

In präklinischen Modellen konnten die Forscher feststellen, dass der neue Impfstoff gegen Lungentuberkulose und sogar gegen die gefürchteten klinischen Isolate des Beijing-Typs besser schützt als der heute angewandte BCGImpfstoff. Die weltweite Lizenz an diesem viel versprechenden Impfstoffkandidaten sicherte sich bereits frühzeitig die Vakzine Projekt Management GmbH (VPM). Im Zentrum der Unternehmensaktivitäten von VPM stehen das Management der Entwicklung von Impfstoffen, für die ein großer medizinischer Bedarf besteht, sowie die wirtschaftliche Verwertung der Entwicklungsergebnisse.

Zur Prozessentwicklung und Herstellung der Prüfmedikation für präklinische und klinische Studien unter Berücksichtigung der so genannten Good Manufacturing Practice - den hohen Qualitätsstandards der amerikanischen FDA - konnte mit der BioProtect Research GmbH in Cuxhaven ein kompetenter Partner gewonnen werden. Der Beginn der präklinischen Studien ist für den Herbst 2005 geplant. Mit dem Eintritt in die klinische Phase I ist Mitte 2006 zu rechnen. Für die klinische Phase II strebt VPM Partnerschaften mit Pharmaunternehmen bzw. Venture-Capital-Gebern an, um die Finanzierung und eine zügige Weiterentwicklung des Projektes auch international sicherzustellen.

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