Von den Geheimnissen des Riechens bis zu Motoren aus Proteinen

Vier zukunftsweisende Forschungsprojekte mit dem Philip Morris Forschungspreis 2005 ausgezeichnet

26.01.2005

Die Geheimnisse des Riechens, ultraschnelle Laserblitze, Motoren der Nanotechnik und die Hintergründe des weltweiten Terrorismus - das sind die Themen der vier herausragenden Forschungsprojekte, die in diesem Jahr mit dem renommierten Philip Morris Forschungspreis ausgezeichnet werden. Wie die Philip Morris Stiftung am Donnerstag in München mitteilte, hat die unabhängige Jury den mit insgesamt 100.000 Euro dotierten Preis an zwei Wissenschaftlerinnen und zwei Forscher aus Berlin, Bochum und Zürich verliehen.

Die Nase des Menschen galt bislang als das am schlechtesten erforschte und geheimnisvollste Sinnesorgan. Der Physiologe Prof. Hanns Hatt (57) von der Ruhr-Universität Bochum hat mit seinen Forschungsarbeiten den Wirkungen der Gerüche grundlegende Geheimnisse entlockt. So identifizierte er als Erster Riechrezeptoren beim Menschen - für die Entdeckung von Riechrezeptoren bei Ratten wurde 2004 der Medizin-Nobelpreis vergeben. Prof. Hatt entdeckte auch, dass wir selbst mit der Haut riechen können, und dass Riechen schon am Anfang des menschlichen Lebens eine entscheidende Rolle spielt: Die Spermien orientieren sich bei ihrem Weg zur Gebärmutter durch Riechen. Für seine Forschungsarbeiten erhält er den Philip Morris Forschungspreis 2005.

Die Schweizer Physikerin Prof. Ursula Keller (45) von der ETH Zürich erhält den Forschungspreis für eine neuartige Technik, die einfach und preiswert extrem schnelle Laserblitze erzeugt. Diese ultrakurzen Blitze von winzigen Sekundenbruchteilen (Femtosekunden) werden in der Forschung verwendet, um chemische Reaktionen detailliert zu analysieren und zu steuern. Unter anderem werden sie auch für Operationen an der Hornhaut des Auges genutzt. Mit der zuverlässigen und miniaturisierbaren Technik von Prof. Keller eröffnen sich weite technische Anwendungsgebiete für die extrem kurzen Laserblitze bis hin zur Computertechnik und zur Telekommunikation.

Die aus Tübingen stammende Biophysikerin Prof. Viola Vogel (45), die ebenfalls an der ETH Zürich forscht, erhält die Auszeichnung für die Entwicklung von Lasttransportern für die Nanotechnologie. Diese "NanoShuttles" nehmen einzelne Moleküle gezielt auf, bringen sie in winzigen Produktionsanlagen zu einem exakt bestimmten Ort und laden sie zur weiteren Verwendung ab. Als Antrieb dienen biologische Motorproteine. Diese unsichtbar kleinen Transporter bilden ein Kernelement für die Fabrikation und gezielte Veränderung von Materialien in der Nanotechnologie. Sie birgt enorme Zukunftsperspektiven für die wirtschaftliche Nutzung von intelligenten Werkstoffen und winzigen Maschinen.

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