Gründung eines Fraunhofer Instituts für Zelltherapie

Universität Leipzig erwartet erweiterte Kooperationsmöglichkeiten

17.01.2005

Die beabsichtigte Gründung eines Fraunhofer Instituts für Zelltherapie und Immunologie (IZI) in Leipzig hat an der Universität große Freude ausgelöst. "Mit der damit gegebenen Stärkung des Wissenschaftsstandortes Leipzig erweitern sich auch die Kooperationsmöglichkeiten der Universität, die ja in der Biomedizin und überhaupt in den Lebenswissenschaften eine ihrer wichtigsten Profillinien sieht", unterstrich Rektor Prof. Dr. Franz Häuser in einem ersten Kommentar. Die Alma mater habe seit Jahren nicht nur zu den Befürwortern gehört, sondern sich, allen voran Prof. Dr. Frank Emmrich, sehr stark für die Ansiedlung des Instituts in Leipzig engagiert.

Das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie wird sich mit speziellen Problemlösungen an den Schnittstellen von Medizin, Biowissenschaften und Ingenieurwissenschaften befassen und Partner der medizinorientierten Industrie und Wirtschaft sein. Kernkompetenzen liegen dabei in der regenerativen Medizin, d.h. bei zelltherapeutischen Ansätzen zur Wiederherstellung funktionsgestörter Gewebe und Organe bis hin zum biologischen Ersatz durch in vitro gezüchtete Gewebe (Tissue Engineering). Um die Gewebe in den Organismus ohne Probleme aufzunehmen, müssen zelluläre und immunologische Abwehr- und Kontrollmechanismen erfasst und in die Verfahrens- und Produktentwicklung integriert werden. Um diese Kernkompetenzen herum ergibt sich eine Vielzahl von Aufgaben für neue Produkte und Verfahren. Das Institut wird besonders kliniknah orientiert sein und Qualitätsprüfungen sowie klinische Studien übernehmen. Es unterstützt auch die Erlangung von Herstellungsgenehmigungen und Zulassungen.

Für die Lösung der Fragen des Organ- und Gewebeersatzes sind die Vorarbeiten und Kooperationsmöglichkeiten mit vielen Arbeitsgruppen der Universität Leipzig von besonderer Bedeutung. Seit Mitte der 90er Jahre hat sich in Leipzig mit viel Erfolg das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) mit seinen Schwerpunkten Immunologie, Endokrinologie, Neurowissenschaften und Onkologie entwickelt. Seit wenigen Jahren ist das Biomedizinisch-Biotechnologische-Zentrum in der BioCity am Rande der Alten Messe mit 6 neu gegründeten Lehrstühlen hinzugekommen. Darüber hinaus verfügt die Universität Leipzig über international anerkannte Kompetenz im Bereich der Transplantationsmedizin und der Bioinformatik. Hinzu kommt eine leistungsstarke Veterinärmedizin. Dies alles bildet hervorragende Voraussetzungen für Neu- und Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der Zelltherapie, der Gewebezucht und Geweberegeneration sowie für die Verhinderung von Gewebeabstoßungen. Im Blickfeld des Institutes liegen aber auch Weiterentwicklungen bei der funktionellen Verbindung zwischen biologischen und technischen Komponenten zur verbesserten Einheilung von Implantaten.

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