BMBF fördert die Entwicklung neuer Therapieansätze bei Viruserkrankungen mit 870.000 Euro

Forscher der Uni Erlangen-Nürnberg planen u.a. Herstellung von Breitbandvirostatika zur Therapie von verschiedenen humanpathogenen Virusinfektionen

23.11.2004
Zwei Forschungseinrichtungen der Universität Erlangen-Nürnberg erhalten Fördermittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in beträchtlicher Höhe. Zur Entwicklung neuartiger antiviraler Therapieformen werden im Rahmen des Nationalen Genomforschungsnetzwerks-2 für beide Vorhaben insgesamt 870.000 Euro bereitgestellt. Die zwei geförderten Projekte werden von Prof. Dr. Alexander Steinkasserer, Leiter der Abteilung für Experimentelle Dermatologie an der Dermatologischen Klinik, sowie von Prof. Dr. Ulrich Schubert am Institut für Klinische und Molekulare Virologie vertreten. Gemeinsames Ziel beider Forschungsvorhaben ist die Identifizierung von zellulären Faktoren, die bei der Vermehrung von humanpathogenen Viren - wie Hepatitis-, Herpes- oder Humane Immundefizienz-Viren (HIV) - eine wichtige Rolle spielen. Solche Faktoren gezielt auszuschalten, ist ein aussichtsreicher Ansatz für neuartige antivirale Behandlungsmethoden. Die zellulären Zielstrukturen sollen mittels Methoden der funktionellen Genomik identifiziert werden. Das Konzept der geförderten Forschungsarbeiten beinhaltet auch die Herstellung von sogenannten "Breitbandvirostatika", welche für die Therapie von verschiedenen humanpathogenen Virusinfektionen geeignet sind. Neben dem breiten Wirkspektrum haben diese Medikamente den Vorteil, dass sie, da gegen zelluläre Zielstrukturen gerichtet, auch gegen Viren mit hohen Mutationsraten wirksam sind und damit der Entwicklung von gefährlichen Medikamentenresistenzen vorbeugen. Solche Medikamente könnten sowohl bei chronischen als auch bei akuten Virusinfektionen, für die weder eine effektive Chemotherapie noch eine wirksame Immunprophylaxe verfügbar ist, therapeutisch relevant werden.

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