Studie: Neuer Aspirin-Abkömmling schonender für den Magen
Washington (dpa) - Ein Abkömmling des Aspirin-Wirkstoffs Acetylsalicylsäure könnte italienischen Forschern zufolge die Magenschleimhäute weniger angreifen als das Original. Das berichten die Wissenschaftler von der Universität Perugia in den «Proceedings» der US- Amerikanischen Akademie der Wissenschaften nach einer Studie mit 32 Probanden. Das Schmerz- und Fiebermittel Acetylsalicylsäure wird auch zur Vorbeugung von Herzinfarkten und Schlaganfällen verschrieben, kann aber in Einzelfällen zu Magengeschwüren und -blutungen führen. Ob das neue Mittel allerdings als Medikament auf den Markt kommen wird, ist derzeit ungeklärt.
In der Studie bekam je die Hälfte der Probanden für zwei Wochen Acetylsalicylsäure oder den neuen Wirkstoff NCX-4016. Letzterer setzt Stickstoffmonoxid frei, dem eine gewebeschützende Wirkung zugeschrieben wird. Eine endoskopische Magen-Untersuchung zeigte, dass in der Acetylsalicylsäure-Gruppe die Schäden an der Schleimhaut des Organs stärker waren als in der NCX-4016-Gruppe.
Ein Teil der Freiwilligen erhielt zusätzlich einen so genannten COX-2-Hemmer, der unter anderen Patienten mit Gelenkentzündungen (Arthritis) verschrieben wird. Die Forscher berichten, dass das Risiko für eine Magenblutung in der Acetylsalicylsäure-Gruppe höher war, während es in der NCX-4016-Gruppe nicht stieg.
«NCX-4016 ist noch nicht als Medikament zugelassen», sagte Prof. Henning Schröder vom Fachbereich Pharmazie der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg am Montag. Erste klinische Studien seien im Gang, mögliche Nebenwirkungen noch nicht ausreichend erforscht. «In wie weit eine breite klinische Anwendung erfolgen wird, ist noch offen.» Bis zu einer möglichen Zulassung werde es vermutlich noch einige Jahre dauern.
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