Baden-württembergische BioChip-Datenbank findet weltweit Beachtung

15.08.2003
"Auf dem Gebiet der Biochiptechnologie ist Baden-Württemberg in den letzten Jahren zu einer Kompetenzregion mit internationaler Bedeutung geworden. Diese Entwicklung wurde maßgeblich durch das Förderprogramm Biotechnologie des Landes im Rahmen der Zukunftsoffensive Junge Generation vorangetrieben." Dies erklärte Wissenschaftsminister Prof. Dr. Peter Frankenberg am 30. Juli in Stuttgart. In diesem Kompetenzcluster habe sich zu einem besonderen Highlight "eine neu eingerichtete Datenbank entwickelt, die inzwischen weltweit Beachtung findet", so der Minister, und von den Zeitschriften "Science" und "Scout Report" sowohl für Nutzer aus der Wissenschaft wie auch der Wirtschaft als nützlich und hilfreich empfohlen wurde. Die Datenbank erhielt 2001 auf Empfehlung der Gutachter eine Anschubfinanzierung aus Mitteln des Förderprogramms Biotechnologie. In dieser Datenbank ist das "Who is Who" der weltweiten Biochipszene aufgeführt; Links zu Patentdatenbanken und Konferenzveranstaltungen sind leicht zu recherchieren. Darüber hinaus gibt es das Neueste über Publikationen und tagesaktuelle Pressemitteilungen von Firmen und Forschungsinstituten nachzulesen. Der monatlich erscheinende BioChipNet-Newsletter ergänzt das Informationsangebot mit Angaben zu aktuellen Patenterteilungen, Publikationen, Konferenzen, komplettiert u.a. durch Konferenzberichte und Buchbesprechungen. BioChipNet ist weltweit auf den wesentlichen Sites der Biotech-Community als Informationsquelle für Mikroarraytechnologien verlinkt. Dies war möglich durch eine nachhaltige Pflege der Biochip-Datenbank. Angeboten und täglich aktualisiert werden hier über 13.000 Datensätze, darunter Profile von derzeit über 470 Firmen und Forschungsinstitutionen mit Angaben zu Management, Produkten, Patenten, Börsengeschehen, durchgeführten Projekten und Kooperationspartnern, Informationen über 2000 BioChip-relevante Publikationen mit Erklärungen zu über 160 Begriffen aus dem Fachgebiet. Zur Bereitstellung dieser aktuellen Daten kooperieren Bachmann Consulting (mit der Infobrokerin und Molekularbiologin Dr. Jutta Bachmann) und das Naturwissenschaftlich-Medizinische Institut (NMI) an der Universität Tübingen in Reutlingen (Dr. Thomas Joos). Informationen aus internationalen Kongressen, "insidernews" aus vielen Verbindungen in der Wirtschaft werden auf das wesentliche komprimiert und in die Datenbank einpflegt. Durch die gezielte Zusammenarbeit des NMI mit Bachmann Consulting kann BioChipNet.de international vermarktet und als Werbeplattform für einschlägige Firmen angeboten werden. Das führt dazu, dass Bekanntheit und Nutzungsgrad der Datenbank schneeballartig zunehmen. "Die Vorteile für den Biotechnologiestandort Baden-Württemberg liegen auf der Hand. Durch die stetigen Verbesserungen und Aktualisierungen der Informationen ist diese Datenbank zu einer international führenden Informationsplattform in der Biochiptechnologie geworden", sagte Frankenberg. Im Juni 2003 konnte die Datenbank z.B. mehrere zehntausend Seitenaufrufe verzeichnen. "Der Standort Baden-Württemberg kann sich daher jedem Datenbanknutzer als High-Tech- Standort in der Biotechnologie empfehlen". Biochips sind mit mikrotechnischen Methoden hergestellte Plättchen auf deren Oberfläche tausend winziger Probenpunkte (Spots) aus Biomolekülen aufgebracht werden. Diese Spots bestehen aus Antikörper-Rezeptoren, DNA oder anderen Fängermolekülen, die aus Körperflüssigkeit Gewebeproben oder aus wässrigen Proben sehr viele verschiedene Stoffe gleichzeitig binden können. Biochips sollen in der medizinischen Diagnostik in der Forschung und in der Umweltanalytik zukünftig aus kleinsten Probenmengen viele Faktoren parallel und hochempfindlich analysieren. Der Weltmarkt für BioChips wird in der Größenordnung von mehreren Milliarden EURO eingeschätzt. Minister Frankenberg betonte, dass in Baden-Württemberg "sämtliche Kompetenzen, die zur Herstellung von Biochips notwendig sind - die Mikrotechnik, die Feinwerkindustrie und die Biotechnologie - vorhanden sind". In den Jahren 1998 bis 2001 wurden im Bereich Biochiptechnologie zwei Verbundprojekte und mehrere besonders risikoreiche Forschungs- und Entwicklungsprojekte von kleinen und mittleren Biotechnologiefirmen mit Gesamtkosten von rd. 7,6 Mio. Euro mit insgesamt rd. 3,5 Mio. Euro anteilig gefördert. Auf Anregungen der Gutachter des Förderprogramms schlossen sich diese Projekte zu einem Kompetenzcluster Biochiptechnologien zusammen, das von Dr. Hugo Hämmerle vom NMI koordiniert wurde. Die gezielte Förderung und die Synergieeffekte der Kooperation hat den beteiligten 14 Firmen und 9 wissenschaftlichen Instituten zu einer beachtlichen Stellung in der internationalen Biotechnologieszene verholfen.

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