Die "Wachstumsstory Biotechnologie" legt nur eine Pause ein

Zahl der Unternehmen in der Zukunftsbranche Biotechnologie stabil, Arbeitsplätze nur leicht rückläufig

09.12.2002

"Die Konsolidierung in der Biotech-Branche führt zu neuem Realismus", ist eine der Schlußfolgerungen, die aus soeben von der Biocom AG veröffentlichten statistischen Daten über die aktuelle Entwicklung der Biotech-Branche in Deutschland gezogen wird. Der junge Wirtschaftszweig ist derzeit in einer Konsolidierungsphase, die von anhaltenden Finanzierungsschwierigkeiten und damit verbundenen Insolvenzen gekennzeichnet ist. Trotzdem ist die Lage besser als die Stimmung, denn durch den anhaltenden Erkenntnisfortschritt in den Labors ist die "Wachstumsstory Biotechnologie" nach wie vor intakt. Laut dem jetzt im 17. Jahrgang erschienenen Biotechnologie JAHR- UND ADRESSBUCH ist die Gesamtzahl der Unternehmen im Kernbereich der Branche nur unwesentlich von 604 auf 597 zurückgegangen. Rund 35 Unternehmen sind neu in die Kategorie I der BIOCOM®-Datenbank aufgenommen worden und gleichen die Insolvenzen und sonstigen Gründe für einen Rückgang fast vollständig aus.

Ebenfalls nur leicht abgenommen hat die Zahl der Arbeitsplätze in den Biotech-Unternehmen (ohne Großkonzerne), die von 19.800 auf 18.890 gesunken ist. Rund die Hälfte der Firmen ist jünger als fünf Jahre alt, mehr als 70% von ihnen haben weniger als 26 Mitarbeiter.

Die sogenannte "rote Biotechnik", also der Bereich Medizin und Pharma, bildet für die meisten Biotech-Unternehmen - 86% - den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit. "Grüne" Agro-Biotechnik folgt mit 27% auf Rang 2, während nur 10% im Umweltschutz, der "grauen" Biotechnik also, tätig sind. Mehrfachnennungen waren möglich, denn viele Firmen sind in mehreren Bereichen aktiv.

Wie stark forschungsorientiert und wenig marktnah die Branche immer noch ist, zeigen folgende Fakten: Nur rund 45% der kleinen und mittleren Biotech-Firmen haben zum aktuellen Zeitpunkt Produkte im Angebot, etwa 30% verfügen über einen eigenen Vertrieb. Dagegen geben 88% Forschungsaktivitäten als Schwerpunkt der Unternehmensstrategie an, rund 50% setzen zudem auf Dienstleistungen für Dritte.

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