Methylenblau gegen gefürchtete Chagas-Krankheit

Argentinischer Forscher findet Waffe gegen tödliche Parasiten

18.10.2002
Ivine, Kalifornien - Die Chagas-Krankheit, eine der gefährlichsten parasitär übertragenen Krankheiten Lateinamerikas, kann ganz einfach mit blauen und purpurroten Farbstoffen bekämpft werden. Das hat der Pathologe Jose Ocariz von der University of California in Irvine entdeckt. Der Wissenschaftler hatte mit den Farbstoffen, die in den Laboratorien häufig verwendet werden, beim Kampf gegen den Krankheitserreger Trypanosoma cruzi Erfolg, berichtet die Universität. Ocariz hat mit seinem Team festgestellt, dass die Farbstoffe "crystal violet" und "methylene blue" große Mengen der Erreger töteten. Der Wissenschaftler hat die Entdeckungen beim Treffen der argentinischen Hämatologischen Gesellschaft vorgestellt. Die Entdeckung sei eine geeignete Methode mit "Lowtech" der gefährlichen Krankheit zu Leibe zu rücken. Der Mediziner betonte auch, dass bei dieser Methode das Immunsystem des Körpers die Krankheitserreger bekämpft. Die Chagas-Krankheit ist eine in Mittel- und Südamerika vorkommende, durch Parasiten verursachte Infektionskrankheit, die durch Raubwanzenbisse übertragen wird. Insgesamt sind rund 17 Mio. Menschen in 21 Staaten infiziert. Gefährdet sind aber mindestens 100 Mio. Menschen am südamerikanischen Kontinent, meint die Weltgesundheitsorganisation WHO. Betroffen sind vor allem arme Menschen, da in deren Häusern die Parasiten leben. Die Erkrankung verläuft in vier Stadien: der lokalen Reaktion an der Eintrittsstelle, dem akuten Krankheitsstadium, einem freien Intervall ohne Symptome und dem chronischen Stadium. Insgesamt endet die Chagas-Erkrankung in bis zu zehn Prozent der Fälle tödlich, wobei Säuglinge und Kleinkinder besonders gefährdet sind. Die betroffenen Organe sind in erster Linie das Herz, der Darm und das Gehirn. Die Diagnose wird durch den Nachweis des Erregers im Blut gestellt.

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