Ivine, Kalifornien - Die Chagas-Krankheit,
eine der gefährlichsten parasitär übertragenen Krankheiten
Lateinamerikas, kann ganz einfach mit blauen und purpurroten Farbstoffen
bekämpft werden. Das hat der Pathologe Jose Ocariz von der University of California in Irvine entdeckt. Der Wissenschaftler hatte mit den
Farbstoffen, die in den Laboratorien häufig verwendet werden, beim Kampf
gegen den Krankheitserreger Trypanosoma cruzi Erfolg, berichtet die Universität.
Ocariz hat mit seinem Team festgestellt, dass die
Farbstoffe "crystal
violet" und "methylene blue" große Mengen der Erreger töteten. Der
Wissenschaftler hat die Entdeckungen beim Treffen der argentinischen
Hämatologischen Gesellschaft vorgestellt. Die Entdeckung sei eine
geeignete Methode mit "Lowtech" der gefährlichen Krankheit zu Leibe zu
rücken. Der Mediziner betonte auch, dass bei dieser Methode das
Immunsystem des Körpers die Krankheitserreger bekämpft.
Die Chagas-Krankheit ist eine in Mittel- und Südamerika vorkommende,
durch
Parasiten verursachte Infektionskrankheit, die durch
Raubwanzenbisse übertragen wird. Insgesamt sind rund 17 Mio. Menschen in
21 Staaten infiziert. Gefährdet sind aber mindestens 100 Mio. Menschen am
südamerikanischen Kontinent, meint die Weltgesundheitsorganisation WHO.
Betroffen sind vor allem arme Menschen, da in deren Häusern die Parasiten
leben. Die Erkrankung verläuft in vier Stadien: der lokalen Reaktion an
der Eintrittsstelle, dem akuten Krankheitsstadium, einem freien Intervall
ohne Symptome und dem chronischen Stadium. Insgesamt endet die
Chagas-Erkrankung in bis zu zehn Prozent der Fälle tödlich, wobei
Säuglinge und Kleinkinder besonders gefährdet sind. Die betroffenen
Organe sind in erster Linie das Herz, der Darm und das Gehirn. Die
Diagnose wird durch den Nachweis des Erregers im
Blut gestellt.