Wie wird die Fruchtfliege unfruchtbar?

Karen Linnemannstöns ist Preisträgerin des Klaus Tschira Preises für verständliche Wissenschaft 2014 im Fach Biologie

22.10.2014 - Deutschland

Dr. rer. nat. Karen Linnemannstöns, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Stammzellbiologie am Institut für Anatomie und Zellbiologie (Direktor: Prof. Dr. rer. nat. Andreas Wodarz) der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), ist mit dem Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft 2014 im Fach Biologie ausgezeichnet worden. Sie erhält den Preis für ihre allgemein verständliche Darstellung der Ergebnisse ihrer Doktorarbeit zur Fruchtbarkeit der Fruchtfliege. Dr. Linnemannstöns hat den Preis von Dr. h.c. Dr.-Ing. E. h. Klaus Tschira, geschäftsführender Gesellschafter der Klaus Tschira Stiftung, in der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg entgegengenommen. Der Klaus Tschira Preis wird in den Fächern Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Neurowissenschaften und Physik vergeben. Er ist mit 5.000 Euro dotiert.

Klaus Tschira Stiftung

Preisträgerin des Klaus Tschira Preises für verständliche Wissenschaft 2014 im Fach Biologie: Dr. rer. nat. Karen Linnemannstöns, Bereich Stammzellbi-ologie, Institut für Anatomie und Stammzellbiologie, Universitätsmedizin Göttingen.

Forschung im Klartext

Öffnet man im Sommer einen Biomüll-Behälter, kommt einem oft ein Schwarm Fruchtfliegen entgegen. Dieser konnte sich dort unter idealen Bedingungen aus nur wenigen Exemplaren entwickeln. In dem Textbeitrag „Wenn das Fliegenbaby auf sich warten lässt“ hat Karen Linnemannstöns die Ergebnisse ihrer Doktorarbeit zur Fruchtbarkeit der Fruchtfliege mit dem Titel „The transmembrane receptors Otk and Otk2 function redundantly in Drosophila Wnt signal transduction“ allgemein verständlich zusammengefasst. Dafür ist sie mit dem Klaus Tschira Preis 2014 im Fach Biologie ausgezeichnet worden. Ursprünglich interessierte sie sich bei ihrer Forschungsarbeit für die Funktionsweise eines Gens mit dem Namen „off-track“, das auch bei Krebserkrankungen eine Rolle spielt. Bei ihren Arbeiten entdeckte Karen Linnemannstöns, dass dieses Gen entscheidend ist für die Zeugungsfähigkeit der männlichen Fruchtfliege. Sie fand heraus, dass die männlichen Fruchtfliegen, denen dieses Gen fehlt, zwar Spermien bilden, diese aber nicht zum Einsatz kommen, da die Samenleiter verkürzt und verengt sind. Ihre Untersuchung könnte auch für Menschen von Bedeutung sein: 60 Prozent der Gene der Fruchtfliege haben ein Gegenstück im menschlichen Erbgut.

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