Der zunehmende Erfolg neuartiger Companion-Diagnostika führt zu einem starken Wachstum des Biomarker-Marktes

13.11.2012 - Deutschland

in prominentes Beispiel für die erfolgreiche Kombination eines Therapeutikums mit einem zugehörigen diagnostischen Biomarker ist das Brustkrebsmedikament Herceptin® (Trastuzumab von Roche), das einen jährlichen Umsatz von US$ 5,9 Mrd. (2011) erwirtschaftet. Herceptin® wird nur bei solchen Patienten angewandt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Therapie ansprechen werden, weil ihre Krebszellen das Protein Her2/Neu (Proteomics-Biomarker) ausreichend stark exprimieren. Seit 2011 hat sich neben Herceptin® bereits eine Reihe ähnlicher Produktkonzepte anderer Hersteller, wie z.B. Xalkori® (crizotinib, Pfizer) oder Ivacafto (VX-770, Vertex) am Markt etabliert. Medikamente, die vornehmlich oder ausschließlich in Kombination mit ihrem „Companion Diagnostic“-Biomarker (Co-Dx) eingesetzt werden, um die Wirkung zu optimieren sowie Nebenwirkungen zu minimieren, begründen die so genannte personalisierte Medizin, einen wichtigen Trend innerhalb der modernen Medizin.

Nicht zuletzt aufgrund dieses großen Potentials wird der Biomarker-Markt 2012 laut Novumed auf annähernd US$ 20 Mrd. bemessen. Zudem werden für die kommenden Jahre sehr hohe Wachstumsraten von durchschnittlich 20% prognostiziert. Vor allem die vermehrten Bestrebungen verschiedener Pharmaunternehmen, neue Biomarker für die Entwicklung neuer Medikamente, prädiktiver Diagnostik sowie zur Unterstützung ihrer Medikamentenentwicklung zu identifizieren, sind zentrale Treiber dieses starken Marktwachstums. Biomarker aus dem Bereich Genomics (z.B. BRCA 1/2) weisen mit US$ 5 Mrd. (2010) derzeit das mit Abstand höchste Marktpotential sowie die höchsten Wachstumsraten auf (27% bis 2015). Daneben gibt es mehrere weitere so genannte -omics-Technologien – Transcriptomics (z.B. BCL2L13), Proteomics (z.B. Her2/Neu, s.o.), Metabolomics (z.B. Bilirubin) – die heute allesamt zur Etablierung prädiktiver Biomarker eingesetzt werden können. Die Auswahl der am besten geeigneten -omics-Technologie erfolgt dabei letztendlich meist über die spezifische Anwendung (z.B. Proteomics Biomarker für die Detektion bestimmter Oberflächenproteine auf Krebszellen, die spezifisch vom Therapeutikum benötigt werden).

Die zukünftige Bedeutung von Biomarkern in der Entwicklung und Anwendung neuartiger Arzneimittel erhöht die Anforderungen, die an Biobanken gestellt werden immer mehr. So können Biomarker nur dann erfolgreich identifiziert und validiert werden, wenn eine ausreichend hohe Anzahl über lange Zeiträume hinweg gesammelter Patientenproben zur Verfügung steht. Im Rahmen einer Analyse von 362 Biobanken in den USA und Europa sind Novumed und ein externer Partner zu dem Ergebnis gekommen, dass mit annähernd 90% die meisten der heutigen Biobanken aus öffentlicher Hand (Akademische Institutionen und Krankenhäuser), wie z.B. der Deutschen National Biobank Initiative (NBI) finanziert werden. Viele Biobanken sind zudem auf die Sammlung von Proben in einzelnen Indikationsgebieten spezialisiert – z.B. bestimmte Krebsarten oder Diabetes mellitus Typ 2.

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