Exosome Diagnostics und Ludwig-Maximilians-Universität München erhalten 1 Millionen Euro Förderung

07.02.2012 - Deutschland

Exosome Diagnostics GmbH, eine Tochterfirma der Exosome Diagnostics, Inc. (USA) und die Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) geben die Förderung ihres Kooperationsprojektes durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit bis zu € 1.0 Millionen Euro bekannt. Im Projekt sollen blutbasierte diagnostische Tests entwickelt werden, die den stabilen RNA-Gehalt von Exosomen im Blutplasma nutzen. Die Förderung wird dazu beitragen, die Technologie der exosomenbasierten Diagnostik weiterzuentwickeln, um tumorspezifische Mutationen bei Patienten mit bösartigen Tumoren zu ermitteln. Damit soll eine Wiedererkrankung frühzeitig erkannt werden, die Therapieauswahl unterstützt und möglicherweise die Tumorfrüherkennung verbessert werden. Die Förderung erfolgt im Rahmen des Münchener Spitzencluster „m4 – Personalisierte Medizin und zielgerichtete Therapien“.

Um tumorspezifische Mutationen somatischer Zellen, wie z.B. in den RAF und RAS Genfamilie, zu untersuchen, wird die Exosomen-Technologie mit  Next-Generation-Sequencing und qPCR gekoppelt. Exosome Diagnostics plant die klinisch relevanten diagnostischen Tests, die aus dem Projekt hervorgehen, als kommerziellen Laborservice in den cGLP Laboren der Firma in St. Paul, Minnesota (USA) und Martinsried bei München anzubieten.

„Die Exosomen-Technologie ermöglicht es uns auf eine minimal-invasive und reproduzierbare Weise, Gensignaturen von Tumor, Entzündung und Immunantwort zu ermitteln“, sagt James McCullough, CEO von Exosome Diagnostics. „Im Grunde suchen wir nach der genetischen Nadel im Heuhaufen des biologischen Materials. Durch die Isolation von Exosomen vermeiden wir eine ganze Reihe von Komplikationen, zum Beispiel zirkulierende Enzyme, Blutplättchen, und andere störende Faktoren, die eine signifikante Beeinträchtigung der Sensitivität und Reproduzierbarkeit darstellen.“

Exosomen gehören zu den Mikrovesikeln, die in Körperflüssigkeiten außerhalb der Tumorzellen sezerniert werden und große Mengen von tumor-spezifischer Boten-RNA (mRNA) enthalten. Microvesikuläre mRNA hat eine hohe Qualität und enthält sowohl kleine als auch große RNA-Moleküle in mehreren Kopien. Die Mikrovesikel/Exosome-Population bietet daher eine stabile Quelle von RNA aus Blut, Urin und Liquor. Bei richtiger Isolation und Aufbereitung wird eine  hohe diagnostische Sensitivität für Schlüsselmutationen und Geneexpressionsraten erreicht.

„Ich freue mich sehr auf das Projekt“, sagt Dr. Carola Berking, Professorin für Dermatologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. „Die Aussicht, durch einen schnellen und einfachen But- oder Urintest spezifische Krebsmutationen zu ermitteln,  stellt eine große Verbesserung und Vereinfachung für den Prozess der Personalisierten Medizin dar – beginnend mit der Entscheidung zu behandeln, über die Auswahl der richtigen Therapie bis zur sofortigen Überwachung des Ansprechens auf die Therapie.“

Um die Leistungsfähigkeit der Exosomen-Technologie zu erhöhen, hat Exosome Diagnostics eine Sequenzierungsmethode für mRNA aus Blut und Urinproben entwickelt. Diese ermöglicht es, mit hoher Sensitivität seltene Mutationen, die in Krebszellen hochreguliert sind, auch vor einem starken Hintergrund von normalen oder „Wildtyp“ Genen zu detektieren. Der stark parallelisierte Ansatz der Next-Generation-Sequencing Methode erlaubt die gleichzeitige Analyse von Hunderten von Mutationen. Viele der mRNA-Zielmoleküle, auf die die Exosomen-Technologie derzeit angewendet wird, spielen eine wichtige Rolle in der klinischen Entwicklung von zielgerichteten Therapien.

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