Resminostat von 4SC erreicht primären Wirksamkeitsendpunkt in Phase-II-Studie im Hodgkin Lymphom

Resminostat zeigt wesentlichen klinischen Nutzen bei stark vorbehandelten refraktären/rezidivierten HL-Patienten

07.09.2011 - Deutschland

Die 4SC AG veröffentlichte positive Ergebnisse aus seiner Phase-II-SAPHIRE-Studie mit dem oralen pan-HDAC Inhibitor Resminostat bei Patienten mit refraktärem oder rezidivierendem Hodgkin Lymphom (HL). Resminostat zeigte bei den in Monotherapie behandelten Patienten eine deutliche Anti-Tumor-Aktivität mit komplettem und partiellem Ansprechen. Die Analyse der Tumordaten der Patienten ergab, dass der primäre Endpunkt der Studie erreicht wurde. Darüber hinaus wurde das bislang beobachtete gute Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil von Resminostat auch in dieser Patientenpopulation mit fortgeschrittener Erkrankung bestätigt.

Die Rekrutierung der Patienten für die SAPHIRE-Studie wurde im Juni 2011 abgeschlossen. Gemäß dem Studienprotokoll wurden insgesamt 33 Patienten nach der Behandlung mit Resminostat auf ein Ansprechen ihrer Tumorerkrankung untersucht. Eine zentrale Auswertung der Tumordaten dieser Patienten durch eine unabhängige Expertengruppe bestätigte bei elf Patienten ein objektives Ansprechen des Tumors. Dies entspricht einer Gesamtansprechrate (overall response rate, ORR) von 33,3%, welche die vor Studienbeginn definierte Anforderung an die Erreichung des primären Endpunkts der Studie erfolgreich erfüllt. Diese Ansprechrate von 33,3% zusammen mit einem generellen klinischen Nutzen der Resminostat-Therapie für insgesamt 54,5% der Patienten (disease control rate) zeigt die substantielle anti-tumorale Aktivität von Resminostat in dieser stark vorbehandelten HL-Patientenpopulation, für die derzeit keine etablierte Standardtherapie verf&uum l;gbar ist. Die an der Studie teilnehmenden Patienten hatten durchschnittlich bereits vor Studieneintritt sechs Vorbehandlungen erhalten, darunter diverse Chemo- und Bestrahlungstherapien sowie in 57% der Fälle auch bereits eine autologe (körpereigene) Stammzelltransplantation.

Die klinische Aktivität von Resminostat wurde mittels PET/CT, einer Kombination aus Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und Computertomografie (CT), ermittelt. Unter den Patienten, die auf die Studientherapie ansprachen, waren ein Patient, dessen Tumor mit einem kompletten Ansprechen auf die Behandlung reagierte (complete responder, CR), drei Patienten, die gemäß der Cheson-Kriterien partiell auf die Behandlung ansprachen (partial responder, PR) und sieben Patienten, die als partielle metabolische Responder (partial metabolic responder, PMR) gemäß der EORTC-Kriterien eingestuft wurden. Bei weiteren sieben Patienten konnte eine Stabilisierung ihrer Tumorerkrankung erzielt werden. Somit ergab sich insgesamt für 18 von 33 Patienten, d.h. für 54,5% aller auf Wirksamkeit überprüften Patienten, ein klinischer Nutzen aus der Behandlung mit Resminostat. Zusätzliche zwei Patienten befinden sich gegenwärtig noch in Behandlung und wurden daher noch nicht in die abschließende Beurteilung durch die unabhängige Expertengruppe einbezogen.

Die Behandlung mit Resminostat war generell gut verträglich. Es wurden unerwünschte Ereignisse der Grade 2 und 3 vorwiegend mit gastrointestinalem (Übelkeit) oder hämatologischem Ursprung (Anämie, Thrombozytopenie) beobachtet, die durch Dosisanpassungen oder symptomatische Behandlungen gut kontrollierbar waren. Die Untersuchung der pharmakokinetischen Parameter (PK) bestätigte das gute Profil der oralen Verabreichung mit dosierungsabhängiger Plasmakonzentration von Resminostat.

'Wir sind aufgrund der Ergebnisse dieser Studie mit sehr stark vorbehandelten HL-Patienten äußerst ermutigt. Angesichts einer Gesamtansprechrate von 33,3% und der Tatsache, dass für mehr als die Hälfte der Patienten ein klinischer Nutzen erreicht wurde, könnte Resminostat eine neuartige Therapie für das Hodgkin Lymphom darstellen', erklärte Ulrich Dauer, Vorstandsvorsitzender der 4SC AG. 'Die ausgezeichneten Wirksamkeitsdaten bei Patienten, denen keine weiteren etablierten Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen, sowie das sehr positive Sicherheitsprofil von Resminostat bieten uns die erforderlichen Informationen für die Einleitung der nächsten Entwicklungsschritte mit diesem Wirkstoff. Wir wollen in nächster Zukunft mit den Zulassungsbehörden über die weitere Vorgehensweise bis hin zu einer möglichen Marktzulassung sprechen.'

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