Miami Mice im Einsatz zur Krebsbekämpfung

Biotech-Unternehmen aus Ontario, Kanada, setzt in der Früherkennung von Lungenkrebs und Leukämie auf genetisch veränderte Mäuse

14.01.2011 - Kanada

Das Unternehmen Miami Mice Research Inc. in Toronto kämpft gegen die weltweite Todesursache Nummer zwei – Krebs. Fünf Mitarbeiter zählt das Forscherteam,
das genetisch veränderte Mäuse züchtet. Mit diesen sogenannten „Mouse Models“ können frühe Marker für Lungenkrebs und Leukämie identifiziert und entwickelt werden. Miami Mice hat seinen Unternehmenssitz im MaRS: Das Forschungs- und
Gründerzentrum für Medizin und Biotechnologie führt Wissenschaftler und Investoren mit dem Ziel einer möglichst schnellen Vermarktung neuer Ideen zusammen.

„Mäuse, die menschliche Krankheiten nachahmen, helfen uns Forschern, die Ursachen von Krebs besser zu verstehen“, erklärt Dr. Corrinne Lobe, Gründerin und CEO von Miami Mice und Mitglied der Fakultät für Medizinische Biophysik an der University of Toronto.

In der Krebsforschung werden Mäuse häufig als Stellvertreter für Menschen eingesetzt und so gezüchtet, dass sie für bestimmte Krebsarten anfälliger sind. Dadurch können Wissenschaftler Veränderungen im Stoffwechsel und die Progression
von Tumoren beobachten und erforschen, wie sich menschliche Zellen aufgrund von Ernährung, Alter, Medikamenten und Umwelteinflüssen verändern. „Lungenkrebs ist weltweit die schlimmste Form von Krebs; unter anderem weil wir ihn erst spät feststellen“, sagt Dr. Lobe. „Miami Mice forscht daher an Screening-Methoden, mit denen Lungenkrebs bei Patienten mit einem hohen Risiko künftig frühzeitig entdeckt werden kann.“

Zwei Forschungsbereiche sind dem Unternehmen besonders wichtig: Hilfsmittel zur Diagnose von Lungenkrebs, unter anderem aus dem Bereich der Molekulargenetik, und DNA-Vektoren. Dies sind DNA-Moleküle, mit denen fremdes genetisches Material auf Zellen übertragen wird. Molekulargenetische Tools dienen dazu, das Gen in seinem normalen und im Krebsstadium zu erforschen.

„Mit diesen Hilfsmitteln können wir genauere Prognoseverfahren entwickeln und besser vorhersagen, wie Patienten auf spezielle Therapien ansprechen“, sagt Dr. Lobe. „Wir hoffen, dass es künftig möglich wird, die Behandlung von Hoch-Risiko-
Patienten auf ihr genetisches Profil oder das ihres Tumors anzupassen.“

Beide Tools sind bei Forschern in den USA, in Japan und China sehr begehrt und machen den Großteil der Exportgeschäfte des Unternehmens aus. „Einen Platz in diesen Märkten verdanken wir unserer einzigartigen Gentechnologie, unserem
guten Ruf und der technischen Unterstützung, auf die sich unsere Kunden verlassen können“, sagt Dr. Lobe. Die Herausforderung bestehe jedoch nicht nur darin, Zulassungen für marktreife Produkte zu erlangen, sondern auch Kontakte zu potenziellen Mitarbeitern herzustellen und strategische Allianzen aufzubauen. Dabei wurde das Unternehmen von Ontarios Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Handel tatkräftig unterstützt. „Das hat uns viele Türen zum Exportmarkt geöffnet“, sagt Dr. Lobe. „Wir sind ein junges, aufstrebendes Biotechnologie-Unternehmen und unsere entscheidende Einnahmequelle liegt in der Entwicklung. Das Ministerium hat uns mit Unternehmen zusammengebracht, die uns dabei helfen, unsere Erkenntnisse zu vermarkten. Miami Mice ist der Branche nun bekannt und wir sind attraktiver für Investoren geworden.“

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