Startup-Ökosystem Deutschland: 18 Prozent weniger Gründungen als im Vorjahr

München überholt Berlin

17.01.2023 - Deutschland

Die aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten gehen auch am Startup-Ökosystem nicht spurlos vorbei, was sich in einem deutlichen Rückgang der Gründungsdynamik zeigt. Gegenüber dem Vorjahr sinkt die Zahl der Startup-Neugründungen um 18 Prozent und im zweiten Halbjahr 2022 ist der Rückgang gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum mit 33 Prozent besonders stark. Damit handelt es sich um das schwächste Halbjahr seit dem Start der Erfassung der Daten im Jahr 2019.

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Symbolbild

Insgesamt dominieren die fünf bevölkerungsreichsten Städte mit einem Anteil von 39 Prozent aller Neugründungen. Bezogen auf die Einwohnerzahlen gibt es aber erhebliche Unterschiede: München liegt mit 14,5 Gründungen pro 100.000 Einwohner*innen erstmals vor Berlin (13,6) und in der bayrischen Landeshauptstadt werden pro Kopf fast doppelt so viele Startups wie in Hamburg gegründet. Die Stadt profitiert von ihrem universitätsnahen Ökosystem – ein Modell das auch an Standorten wie Aachen, Heidelberg oder Karlsruhe seine gründungsbelebende Wirkung zeigt.

Mit Blick auf die Branche wird die aktuelle Krise insbesondere beim Einbruch der eCommerce-Gründungen um 39 Prozent sichtbar, aber auch der gründungsstärkste Sektor Software (-26 Prozent) sowie der in den letzten Jahren boomende FinTech-Bereich (-28 Prozent) gehören zu den Verlierern. Ein deutliches Plus können nur der vom Web 3.0 profitierende Blockchain/Krypto-Sektor (+65 Prozent) und die Umwelttechnologien (+14 Prozent) verzeichnen.

Magdalena Oehl (stellvertretende Vorsitzende des Startup-Verbands): “Gegen die schwierige konjunkturelle Lage ist auch das Startup-Ökosystem nicht immun. Der Rückgang bei Neugründungen kann für die ohnehin schon lahmende Innovationskraft Deutschlands zum Problem werden. Umso wichtiger ist es, politisch zu handeln: Dazu gehören die angekündigten besseren Regelungen zur Mitarbeiterbeteiligung und einfachere Zuwanderung für internationale Tech-Talente – also keine Sprachtests und mehr digitale Visa. Die hohe Gründungsdynamik rund um einige Hochschulen zeigt dabei, wie wichtig die Erleichterung von Ausgründungen aus der Wissenschaft und professionelle Gründungszentren an den Hochschulen sind. Wenn wir jetzt die richtigen Impulse setzen, bin ich mir sicher, dass wir zukünftig wieder deutlich mehr innovative Gründungen sehen werden.“

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