Nebula Biocides erhält Seed-Finanzierung in Millionenhöhe

Start-up kommt Zulassung und Markteinführung seines hochwirksamen Desinfektionsmittels einen bedeutenden Schritt näher

08.12.2021 - Deutschland

Mit einer Investition von insgesamt 1,6 Millionen Euro kann das 2019 gegründete Start-up Nebula Biocides nun so richtig durchstarten: Die Zulassung des neuartigen Desinfektionsprozesses Sporosan® wird im Rahmen einer Seed-Finanzierung durch den High-Tech Gründerfonds (HTGF), die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (MBMV) und einen strategischen Investor aus dem Bereich Reinigungs- und Desinfektionsgeräte unterstützt.

Nebula Biocides

Das Nebula Biocides Team: v. l. n. r. Dr. Ansgar Schmidt-Bleker, Anke Horsfield, Dr. Jörn Winter, Dr. Katja Fricke, Stefanie Schneider

"Wir freuen uns sehr, dass wir einen starken Wirtschaftspartner und mit dem HTGF und der MBMV zwei erfahrene und netzwerkstarke Finanzinvestoren an Bord haben", Dr. Jörn Winter, Geschäftsführer der Nebula Biocides.

Gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Ansgar Schmidt-Bleker, ebenfalls Gründer und Geschäftsführer der Nebula Biocides GmbH, hatte er 2016 das neuartige Desinfektionsverfahren entdeckt. Im Rahmen ihrer Tätigkeit am Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) identifizierten die Physiker den Stoff Peroxinitritsäure als wirksames Agens und entwickelten auf dieser Grundlage den Sporosan®-Prozess. Hierbei reagieren zwei Ausgangskomponenten kurzzeitig miteinander und wirken in diesem Zeitraum hoch desinfizierend.

"Sporosan® tötet nicht nur Bakterien und Viren; auch hartnäckige Bakteriensporen haben dank des neuen Verfahrens keine Überlebenschancen“, betont Schmidt-Bleker die breite Wirksamkeit des Desinfektionsmittels", Dr. Ansgar Schmidt-Bleker, Geschäftsführer der Nebula Biocides.

Damit können zukünftig auch Infektionen mit dem gefährlichen Krankenhauskeim Clostridioides difficile verhindert werden, welche zu starkem Durchfall führen und gerade bei vorerkrankten Patienten oftmals tödlich enden. Den Greifswalder Forschern gelang damit ein Durchbruch – weltweit gibt es bisher kein Desinfektionsmittel mit vergleichbar starker und schneller Wirkung, das gleichzeitig umweltfreundlich und schonend in der Anwendung ist.

Die Bedeutung und das Potenzial des Wirkstoffes erkannten auch die drei Investoren, mit deren Beteiligung die für die Zulassung notwendigen Studien nun finanziert werden können.

"Wir sind sehr stolz darauf, Nebula Biocides mit ihrer ausgesprochen disruptiven Chemie-Innovation in unserem Portfolio begrüßen zu dürfen. Die zugrunde liegende Technologie verspricht zahlreiche nachhaltige Anwendungsmöglichkeiten zu schaffen", Dr. Nikolaus Raupp, Investment Manager beim High-Tech Gründerfonds.

Mithilfe der Investoren kann das Unternehmen, das mittlerweile aus einem fünfköpfigen Team besteht, gleich zwei Wege einschlagen: Zum einen wird die Zulassung als Biozid angestrebt, sodass Sporosan ab 2028 für jedermann als Hände- und Flächendesinfektion zugänglich ist. Parallel arbeitet das Nebula Team intensiv an Lösungen zur sporiziden Aufbereitung von Medizinprodukten mit dem Ziel, das Desinfektionsmittel selbst als Medizinprodukt in Verkehr zu bringen. Mit dem strategischen Investor ist bereits ein Industriepartner gefunden, der Sporosan® für seine Produkte verwenden möchte; mit der Markteinführung wird 2024 gerechnet. Doch schon jetzt erreichen das Start-up im Wochentakt Anfragen weiterer interessierter Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen, welche die Tragweite der Greifswalder Innovation in der Gesundheits-, Pharma- und Lebensmittelindustrie nur noch mehr unterstreichen.

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