Topas Therapeutics und Boehringer Ingelheim kooperieren

Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt zunächst auf Vektor-basierten Therapeutika

26.04.2018 - Deutschland

Topas Therapeutics GmbH (Topas), ein privates Hamburger Unternehmen mit einer eigenen Plattform, die sich die natürliche Fähigkeit der Leber zur Toleranzinduktion zunutze macht, gab heute die Unterzeichnung eines mehrjährigen Kooperationsabkommens auf dem Gebiet der Antigen-spezifischen Toleranzinduktion mit Boehringer Ingelheim bekannt. Schwerpunkt der Kooperation wird zunächst auf virusbasierten Vektoren für den gezielten Wirkstofftransport neuartiger Therapeutika in Patienten liegen.

Virusbasierte Therapeutika, wie z.B. onkolytische Viren oder Vektoren für den gezielten Transport von Impfstoffen gegen Krebs, gewinnen als ein vielversprechender neuer Ansatz in der Krebstherapie zunehmend an Bedeutung. Wie bei jedem Virus kann der Körper jedoch eine unerwünschte Immunreaktion entwickeln, die eine wiederholte Verabreichung des viralen Therapeutikums untersagt und seinen Nutzen möglicherweise einschränkt. Ziel der Zusammenarbeit ist es, durch den Einsatz von Topas' Nanopartikel-Technologie zur Toleranzinduktion solch eine Vektor-neutralisierende Immunantwort zu verhindern.

Im Rahmen der Vereinbarung wird Topas für die Entwicklung, Anwendung und Produktion der proprietären Toleranz-induzierenden Partikel verantwortlich sein, während Boehringer Ingelheim sein Know-how im Antigen-Bereich sowie seine pharmakologische Expertise in die Zusammenarbeit einbringen wird, um Toleranz-bildende Adjuvans-Kandidaten zu entwickeln. Boehringer Ingelheim erhält die Option, mehrere der präklinischen Entwicklungskandidaten, die im Rahmen dieser Kooperation identifiziert werden für die weitere Entwicklung und Kommerzialisierung zu lizenzieren. Finanzielle Details der Vereinbarung wurden nicht bekannt gegeben.

Topas' Technologieplattform induziert eine Antigen-spezifische Immuntoleranz, indem sie sich die natürlichen immunologischen Fähigkeiten der Leber zunutze macht. Peptid-beladene Nanopartikel, die natürlich im Blut vorkommende Antigene nachahmen, adressieren gezielt die sinusoidalen Endothelzellen der Leber ("Liver Sinusoidal Endothelial Cells", LSECs). Dort induzieren sie die Bildung von Antigen-spezifischen regulatorischen T-Zellen, die unerwünschte Immunreaktionen unterdrücken.

Timm Jessen, CEO von Topas Therapeutics, sagte: "Wir sind stolz darauf, auf Basis unserer proprietären Technologie gemeinsam mit Boehringer Ingelheim neue Produktkandidaten zu entwickeln. Diese Zusammenarbeit unterstreicht den Wert und die breite Anwendbarkeit unseres Ansatzes der Toleranz-Induktion, mit dem wir jetzt auch in dem zunehmend an Bedeutung gewinnenden Bereich des gezielten Transports neuartiger Therapeutika aktiv werden. Das große Interesse an unserer Technologie, einschließlich dieser wichtigen Zusammenarbeit mit Boehringer Ingelheim, spiegelt die wachsende Anerkennung der Bedeutung der Toleranzinduktion in der Arzneimittelentwicklung wider, und wird unseres Erachtens das zukünftige kommerzielle Potenzial von Topas weiter erhöhen."

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