Universitätsklinikum Heidelberg eröffnet interdisziplinäres Adipositaszentrum
In dem neuen Zentrum werden medizinische und psychische Ursachen der Fettleibigkeit individuell abgeklärt und Abnehmprogramme, verbunden mit sportlichen Aktivitäten und psychosomatischer Betreuung, angeboten. Für Patienten mit resistentem, ausgeprägtem Übergewicht stehen verschiedene Magenoperationen zur Verfügung, die das Sättigungsgefühl beeinflussen und voraussichtlich auch eine begleitende Zuckerkrankheit (Diabetes) beheben können.
Im Heidelberger Adipositaszentrum werden zunächst behandelbare Ursachen ausgeschlossen: Liegen Hormonstörungen, z.B. der Schilddrüse, zugrunde? Gibt es psychische Ursachen? Der Hormonhaushalt ist nur bei rund zwei Prozent der Betroffenen entgleist. Psychische Probleme etwa durch Depression oder Essstörungen schlagen sich dagegen häufiger in überzähligen Pfunden nieder. Das Heidelberger Zentrum bietet diesen Patienten medizinische Behandlung und Psychotherapie an; abgespeckt wird mit einer kalorienarmen Ersatznahrung in speziellen Kursen, die von einer Bewegungstherapie, insbesondere Schwimmen oder Nordic Walking, begleitet wird.
Ein guter Teil der stark adipösen Bevölkerung schafft es nicht, auf diesem Wege die überzähligen Pfunde langfristig los zu werden. "Für diese Patienten ist eine Magenoperation eine Option", erklärt Privatdozent Dr. Beat Müller, Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg (Geschäftsführender Direktor: Professor Dr. Markus W. Büchler).
Im Heidelberger Zentrum werden verschiedene Verfahren angeboten, mit denen sich eine Gewichtsreduktion um bis zu 70 Prozent unter vertretbarem Risiko erreichen lässt: Entweder wird der Magenzugang durch ein Band abgeschnürt oder durch einen Bypass umgangen. Aussichtsreicher erscheint jedoch die "Magen-Sleeve-Resektion", eine starke Verkleinerung des Magens. An der Heidelberger Klinik wird derzeit eine Studie durchgeführt, die Vorteile und Risiken dieses Verfahrens abklärt.
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