Genomweite Studie identifiziert Risikofaktoren der Alzheimer

Sichere Datenlage aufgrund eines Pools mit 16.000 Testpersonen in Europa und den USA

10.09.2009 - Deutschland

Die Alzheimer Demenz betrifft über eine Million Menschen in Deutschland. Der genetische Anteil an den Erkrankungsursachen wird auf zirka 75 Prozent geschätzt. Bislang wurde nur ein Risikogen für die Alzheimer Demenz identifiziert, ApoE4, welches etwa 19 Prozent des Risikos für eine Alzheimer Demenz erklärt. Im Rahmen einer genomweiten Analyse konnten jetzt unter Beteiligung des Zentrums für Geriatrie und Gerontologie am Universitätsklinikum Freiburg erstmals zwei weitere Risikogene, Clusterin und PICALM, identifiziert werden.

Clusterin ist wie ApoE4 ebenfalls ein Gen für den Fetttransport, PICALM ist ein Gen für den Zellmembranstransport. Beide Gene erklären jeweils etwa neun Prozent des Risikos. Somit werden in Zukunft sicher noch weitere Gene gefunden werden, die aber vermutlich jeweils nur einen geringeren Beitrag zum Demenzrisiko vermitteln, als die drei jetzt beschrieben Gene (ApoE4, etwa zwei- bis dreifaches Risiko, Clusterin und PICALM jeweils etwa 1,2-faches Risiko).

"Die Ergebnisse der neuesten Studie unter Beteiligung europäischer und amerikanischer Gruppen sind im Vergleich zu vielen älteren Studien sehr sicher, da das gesamte Genom von mehr als 16.000 Menschen untersucht wurde," sagt Prof. Dr. Michael Hüll, Leiter des Zentrums für Geriatrie und Gerontologie Freiburg. Wie bei ApoE4 werden die neuen Befunde zu Clusterin und PICALM weitere Forschungen dazu anregen, wie über eine Beeinflussung dieser Gene die Alzheimer Erkrankung hinausgezögert werden kann.

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