Suche nach neuen Krebsgenen in Tumoren der Schweißdrüsen
Die Arbeitsgruppe von Privatdozent Dr. med. Roland Kruse an der Hautklinik des Universitätsklinikums Düsseldorf will erstmals mittels moderner Chiptechnologie systematisch in bösartigen Schweißdrüsentumoren nach Krebsgenen fahnden. Die Entstehung von Schweißdrüsenkarzinomen ist bislang weitgehend unerforscht, die molekulargenetischen Grundlagen daher völlig unbekannt. Das Ziel des Projektes ist die erstmalig genomweite Ermittlung der chromosomalen Regionen, die zugrundeliegende Onkogene und Tumorsuppressorgene tragen.
Es wird davon ausgegangen, dass ein Tumor durch genetische Veränderungen (Mutationen) auf zellulärer Ebene entsteht. Diese somatischen Mutationen betreffen insbesondere Onkogene und Tumorsuppressorgene. Während Onkogene die Entstehung von Krebszellen fördern, hemmen Tumorsuppressorgene das Auftreten von unkontrolliertem Wachstum. Protoonkogene können durch Mutationen an Funktionalität hinzugewinnen und so zu Onkogenen werden, Tumorsuppressorgene können durch Mutationen inaktiviert werden. Wegen ihrer großen Bedeutung für die Entstehung verschiedener Krebserkrankungen ist die Identifizierung eines jeden neuen Onkogens und Tumorsuppressorgens wegweisend.
Untersuchungsmaterial des von der Wilhelm Sander-Stiftung geförderten Düsseldorfer Projektes ist Schweißdrüsenkarzinomgewebe, welches in dermatohistopathologischen Laboren archiviert ist. Im Rahmen des Forschungsprojektes wird die DNA mit Methoden der sogenannten Mikrodissektion selektiv aus dem Tumorgewebe gewonnen. Diese Gewebs-DNA liefert eine wertvolle Grundlage für den nachfolgenden Einsatz der Chip-basierten Array-Technologie. Hierbei soll über die gesamte Erbsubstanz nach Kopienzahl-Veränderungen und andererseits gehäuften Allelverlusten (Loss of heterozygosity) gesucht werden. Diese weisen typischerweise auf Onkogene bzw. auf Tumorsuppressorgene hin. Die erwarteten Ergebnisse von Dr. Roland Kruse und seiner Arbeitsgruppe sollen eine detaillierte Ermittlung der dortigen Gene erlauben. Die Identifizierung neuer Krebsgene ermöglicht nicht nur neue Einblicke in die Entstehung von Krebserkrankungen und die Etablierung neuer Methoden in der Krebsdiagnostik, sondern eröffnet auch die Entwicklung neuer Ansätze in der Krebstherapie.
Die Wilhelm Sander-Stiftung fördert dieses Forschungsprojekt mit über 75.000 €.
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