Neuartiger Antikörper zur Behandlung von akuter myeloischer Leukämie (AML) vielversprechend in präklinischen Studien

Einzigartiger monoklonaler Antikörper greift gezielt humane Leukämiestammzellen an

12.12.2007

CSL Limited hat auf dem 49. Jahreskongress der Amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie (American Society of Hematology, ASH) Daten vorgestellt, die in präklinischen Studien erfolgreich die Aktivität eines neuen monoklonalen Antikörpers für die potenzielle Behandlung von akuter myeloischer Leukämie (AML) belegen.

Der neue Antikörper richtet sich gegen die "Kernzelle" der AML, die sogenannte Leukämiestammzelle (LSC), die erstmalig durch Professor John Dick, einem der Urheber der Studie, identifiziert wurde. Gegenwärtig wird angenommen, dass die Resistenz der Leukämiestammzellen gegen Chemotherapie die Hauptursache dafür ist, dass die meisten AML-Therapien fehlschlagen. Heilungschancen für AML-Patienten bestünden demzufolge nur nach einer Eliminierung dieser Zellen.

Der in der Forschungsstudie verwendete Antikörper mit der Bezeichnung 7G3 wurde erstmals von Dr. Angel Lopez am Hanson Centre for Cancer Research im südaustralischen Adelaide entwickelt. Er bindet an das Antigen CD123 (IL-3-Rezeptor Alpha-Kette) auf der Oberfläche der LSC-Zelle, blockiert deren Funktion, Wachstum und Überleben. Da CD123 eher selten auf der Oberfläche normaler Blutstammzellen vorkommt, sollte 7G3 die Bildung normaler blutbildender Zellen nicht beeinträchtigen.

Die Forschungsergebnisse wurden durch den Studienleiter und Associate Professor Richard Lock vom Children's Cancer Institute Australia for Medical Research in Sydney auf dem ASH-Kongress präsentiert. Sie geben Aufschluss über eine 7G3-Therapie bei bestrahlten, immundefekten AML-Mäusen.

Es wurden zwei Hauptexperimente durchgeführt; zuerst wurden humane AML-Stammzellen mit 7G3 behandelt und anschliessend in die Mäuse injiziert. Diese wurden dann mit einer Kontrollgruppe verglichen, die unbehandelte AML-Stammzellen erhalten hatte. Das Gesamtüberleben der Mäuse mit den behandelten Stammzellen war mit 24 Wochen signifikant höher im Vergleich zum mittleren Überlebenszeit der Kontrollgruppe (11,5 Wochen).

Im zweiten Experiment wurde 7G3 in Mäuse injiziert, die selbst AML entwickelt hatten. Der Antikörper reduzierte im gesamten Körper der Mäuse die Ausbreitung von AML. Nachdem die Leukämiestammzellen dieser behandelten Mäuse wiederum in andere Tiere injiziert worden waren, war ihre Fähigkeit, dort erneut eine Leukämie hervorzurufen, signifikant geringer.

Demgegenüber wurden normale menschliche Knochenmarkszellen durch eine Behandlung mit 7G3 kaum beeinträchtigt.

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