Finanzspritze für die Leukämieforschung an der Medizinischen Hochschule Hannover

Carreras Leukämie-Stiftung fördert sechs Projekte mit rund 1 Million Euro

21.02.2006

Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover haben sechs viel versprechende Projekte begonnen, die die Therapiemöglichkeiten für Leukämiekranke verbessern sollen. Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e. V. unterstützt die Forschungsarbeiten, die jeweils zwei oder drei Jahre dauern werden, mit insgesamt rund 995.080 Euro. Darin eingeschlossen sind ein Carreras-Stipendium und fünf Forschungsprojekte

Das Projekt von Professor Dr. Rainer Blasczyk beschäftigt sich mit der Verbesserung der Blutstammzell-Transplantation, die bei Leukämiepatienten häufig die letzte Chance auf Heilung ist. Dabei erhält der Patient Blutstammzellen von einem gesunden Spender. Eine Voraussetzung für das Gelingen der Transplantation ist, dass bestimmte Gewebemerkmale zwischen Spender und Patient genau übereinstimmen, die so genannten Humanen Leukozyten Antigene (HLA).

Doch auch wenn diese Merkmale übereinstimmen, kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen: Dann, wenn die transplantierten Zellen eine Immunreaktion gegen die Patienten-Zellen in Gang setzen. Schuld an dieser Reaktion sind bestimmte Eiweiße auf der Oberfläche der Patienten-Zellen, die als Minor-Histokompatibilitäts-Antigene bezeichnet werden. Immunzellen des Spenders, die mit den Stammzellen transplantiert werden, können diese Eiweiße als fremd erkennen und eine Bekämpfung der Patienten-Zellen in Gang setzen. Dies gilt für gutartige und für bösartige Zellen.

Professor Blasczyk erläutert das Ziel des dreijährigen Forschungsprojektes: "Wir wollen bisher unbekannte Minor-Histokompatibilitätsantigene identifizieren, die für die Immunreaktion verantwortlich sind. Wir hoffen, mit Hilfe dieser Antigene die unerwünschte Abstoßung gesunder Patienten-Zellen zu vermeiden, aber gleichzeitig das Immunsystem in die Lage zu versetzen, bösartige Zellen selbst zu eliminieren. Das wäre ein wichtiger Schritt, um die Blutstammzelltransplantation sicherer zu machen und das Risiko eines Leukämie-Rückfalls zu reduzieren."

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