caesar-Gruppe "3mat - Rapid Prototyping" gewinnt Innovationspreis

Forscher stellen maßgeschneiderte Implantate aus Knochenersatzmaterial her

11.11.2005

Die Arbeitsgruppe "3mat - Rapid Prototyping" des Bonner Forschungszentrums caesar hat den Innovationspreis der Volksbank Bonn Rhein-Sieg gewonnen. 3mat entwickelt u. a. maßgeschneiderte Implantate aus Knochenersatzmaterial, die vom Körper nach und nach durch eigene Knochenzellen ersetzt werden. Eine mit Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft hochkarätig besetzte Jury beurteilte 93 eingereichte Beiträge nach den Kriterien Marktfähigkeit, Umweltverträglichkeit und Arbeitsplatzschaffung bzw. -sicherung. Im Ergebnis lagen zwei Bewerbungen so nahe beieinander, dass der Preis aufgeteilt wurde: 3mat und die Maschinenbau Kitz GmbH, Troisdorf erhalten jeweils 12.500 Euro.

Die Wissenschaftler der Arbeitsgruppe "Rapid Prototyping" um Dr. Hermann Seitz und Dr. Carsten Tille entwickeln körperverträgliche Materialien auf Kunststoff- und Keramikbasis und stellen daraus Implantate, Patientenmodelle für die Operationsplanung und medizintechnische Prototypen her. Unter dem Namen "3mat" bieten sie ihr Leistungsspektrum erfolgreich Medizintechnikherstellern, Ärzten und Kliniken an. Für das Jahr 2006 ist geplant, 3mat als eigenständige Firma auszugründen, die acht Mitarbeiter beschäftigen wird. Die Förderung von Ausgründungen ist ein wichtiges Ziel der Forschungsstiftung caesar.

Für den Innovationspreis hatte sich 3mat mit einem Verfahren zur Herstellung patientenindividueller Implantate aus Knochenersatzmaterial beworben. Ausgangspunkt ist dabei eine Computertomographie-Aufnahme der Defektstelle des Patienten. Aus dieser Aufnahme wird per Computer millimetergenau die Form des fehlenden Knochens, und damit des zukünftigen Implantats, berechnet. Mit der so genannten 3D-Drucktechnik wird dann das Implantat aus Hydroxylapatit-Pulver hergestellt - ein Stoff, der auch im menschlichen Knochen vorkommt. Das Besondere daran: Während das Knochenersatzimplantat nach und nach vom Körper abgebaut wird, bildet sich an dieser Stelle gleichzeitig neuer Knochen aus. Außerdem können die Implantate vor der Operation mit körpereigenen Zellen besiedelt werden.

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