Trotz schwierigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf den Anwendermärkten stellt
die biowissenschaftliche
Massenspektrometrie einen lukrativen Bereich für die
Geräteanbieter dar. Die Hersteller können mit weiter zunehmendem Einsatz ihrer Geräte
vor allem in der Wirkstoffforschung rechnen. Nach einer neuen Analyse der
Unternehmensberatung
Frost & Sullivan (http://biotech.frost.com) soll der Umsatz in den
vier Schlüsselsegmenten von 625,8 Millionen US-Dollar im letzten Jahr auf 1,4
Milliarden US-Dollar in 2007 ansteigen.
Am schnellsten wächst gegenwärtig das Segment der QTOF-(quadrupole time of
flight)-
Massenspektrometer, gefolgt von MALDI-TOF-(matrix assisted laser
desorption/ionization time of flight)-Massenspektrometern und Ionenfallen-(ion
trap)-Massenspektrometern. Auch das reifere Segment der
Tripel-Quadrupol-Massenspektrometer dürfte dank vielversprechender neuer Anwendungen
bei ADME-Tests (Absorption, Distribution, Metabolism, Exkretion and Toxicity) und
toxikologischen Untersuchungen wachsen. Auf diese vier Segmente zusammen entfallen mehr
als 80 Prozent des Gesamtumsatzes.
Wachstumsimpulse durch
Proteomik
In der Wirkstoffforschung sind Massenspektrometer (MS) wertvolle Hilfsmittel bei der
Identifizierung, Validierung und Charakterisierung von Targets, auf deren Grundlage
therapeutische
Wirkstoffe entwickelt werden können. Mit ihrer Fähigkeit, wichtige
Informationen über
Proteine und
Peptide zu liefern, sorgen sie für größere
Prozesseffizienz. Bedeutende Wachstumsimpulse, insbesondere für die Segmente
MALDI-TOF-MS, QTOF-MS und Ionenfallen-MS, kommen von der Proteomik, die als Quelle
neuartiger Wirkstoff-Targets und Biomarker gilt.
Markt geplagt von Einsparungsmaßnahmen
Gefahren für das Wachstum gehen von der schwieriger gewordenen Lage der Anwender aus.
Intensiver Wettbewerb, auslaufende
Patente und Sparmaßnahmen im öffentlichen Sektor
haben den Investitionsspielraum der Pharmaunternehmen eingeengt. Es wird befürchtet,
dass die anhaltende Konsolidierung zu drastischen Kürzungen bei Forschung und
Entwicklung führt und dass die jungen Biotechnologie- und Proteomikunternehmen
angesichts der lahmenden Konjunktur Investitionszurückhaltung üben.
Sorge zum Teil unbegründet?
Freilich scheint es keinen Grund zu übertriebener Sorge zu geben. Die großen Fusionen
der Jahre 1995/96 und 2000/01 in der
Pharmaindustrie waren gefolgt von zweistelligen
Zuwachsraten im Forschungs- und Entwicklungsbereich, und in der
Biotechnologie hat sich
der Zustrom von Kapital im Jahr 2001, wenn auch in vermindertem Maße, fortgesetzt.
Investitionen sind jedoch notwendig
Notwendig ist allerdings, dass die Hersteller mit kontinuierlichen Investitionen in
Forschung und Entwicklung für technologische Innovationen sorgen. Damit ließe sich
nicht nur die Nachfrage nach neuen Instrumenten stimulieren, sondern auch eine
Preiserosion verhindern. Dabei können sich die Anbieter auf die Tatsache stützen, dass
ihre Abnehmer ihre Kaufentscheidungen stärker auf Leistungsmerkmale (Durchsatz,
Empfindlichkeit, Genauigkeit und Auflösung) gründen als auf den Preis.
Boom bei QTOF-Massenspektrometern
Ein Beispiel für die absatzfördernde Wirkung solcher Innovationen ist das
überwältigende Wachstum des QTOF-MS-Segments seit Einführung der Technologie im Jahr
1996. Den nach Eric E. Gay, Indutrie Analyst bei Frost & Sullivan, jüngsten Meilenstein
in der Reihe der technologischen Fortschritte auf diesem forschungs- und
entwicklungsintensiven Markt markieren Hybridinstrumente.
Die Studie "World Life Science Mass Spectrometry Markets (Report 6393-55)" kann bezogen werden bei
Frost & Sullivan
Clemensstrasse 9
60487 Frankfurt/Main
Tel. 069-77033-12
Fax 069-234566
Katja.feick@frost.com