Grünenthal konzentriert sich auf Schmerzmittel

30.06.2010 - Deutschland

(dpa-AFX) ­Mit der Konzentration auf das Kerngeschäft will sich der Aachener Pharmakonzern Grünenthal als Schmerzmittelspezialist auf dem Weltmarkt durchsetzen. "Oberstes Strategieziel ist die Unabhängigkeit als Familienunternehmen", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Harald F. Stock, am Dienstag in Düsseldorf. Nach der strategischen Weichenstellung im vergangenen Jahr will das Unternehmen zeitnah weltweiter Innovationsführer in der Schmerzmitteltherapie sein und deutlich wachsen.

Das Unternehmen verfüge über eine gut gefüllte Forschungs- und Entwicklungspipeline, stellte Stock in Düsseldorf fest. Mehr als ein Drittel aller weltweit bekannten Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Schmerzbereich seien von Grünenthal initiiert. Für die nächsten Jahre prognostizierte er ein erhebliches Umsatzwachstum. "2015 sollten wir deutlich über der 1,5 Milliarden-Schwelle sein."

2009 war das Umsatzwachstum durch strategische Verkäufe mit 2 Prozent auf 881 Millionen Euro vergleichsweise niedrig. Wegen der Konzentration auf die Schmerzmittel verkaufte Grünenthal das dermatologische und Antibiotika-Geschäft mit einem anteiligen Umsatz von rund 40 Millionen Euro.

Die Zahl der Produktionsstandorte wurde von neun auf sechs reduziert. Betroffen ist neben Mexiko und Spanien auch der deutsche Standort Stolberg bei Aachen mit rund 120 Arbeitsplätzen. Das Unternehmen rechnete mit einer weitgehend sozialverträglichen Regelung.

Das Ergebnis vor Steuern betrug im vergangenen Jahr 116 Millionen Euro (2008: 73). Nach einer Steigerung der Umsatzrentabilität von 8 auf 13 Prozent in 2009, stieg sie im ersten Quartal 2010 auf 21 Prozent. "Wir wachsen über den deutschen Markt", sagte Stock. Im laufenden Jahr werde Grünenthal den Wert nicht ganz halten können, aber langfristig peilt Stock über 20 Prozent an.

Die Investitionsquote für Forschung und Entwicklung lag im vergangen Jahr bei überdurchschnittlichen 18 Prozent. Der Anteil soll in den nächsten fünf Jahren auf 23 Prozent steigen. "Als mittelständisches Unternehmen investieren wir in eine frühe Phase der Forschung", sagte Stock. In den nächsten zehn Jahren wird das Unternehmen nach eigenen Angaben drei Schmerzmittel auf den Markt bringen und über Lizenzeinnahmen profitieren.

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